„Arglistig ist das Herz, mehr als alles, und verderbt ist es; wer mag es kennen?“ Jeremia 17,9

Mit grandiosem Schwung hat die sogenannte Aufklärung alle Kulturbereiche beeinflusst und geformt. Einer ihrer optimistischen Überzeugungen lautet: Alle Menschen sind im Grunde gleich, vernünftig und gut. Bis heute glauben viele unerschütterlich an diese Ideologie. Doch ist dieser „Glaube“ wirklich realistisch? Bedenken wir nur einmal, dass in dem letzten Jahrhundert, grob geschätzt, 100 Millionen Menschen von anderen getötet wurden. 100 Millionen! Die nachfolgende Illustration mag ein wenig verdeutlichen, was für eine Menschenmenge sich hinter dieser Zahl verbirgt: Würde man mit so vielen eine Menschenkette um den Äquator bilden, könnte man die Erde ungefähr drei Mal umrunden!

Ein Blick in die Gruselkammern der moderner Kriegsführung macht deutlich, dass der Mensch Waffen entwickelt hat, deren Einsatz das Leben von Milliarden Menschen fordern würde. Zu Recht sagte der bekannte Physiker und Mathematiker Albert Einstein auf einer wissenschaftlichen Tagung: „Das wahre Problem liegt in den Herzen und Gedanken der Menschen. Es ist nicht ein physikalisches Problem, sondern ein ethisches. Was uns erschreckt, ist nicht die Explosivkraft der Atombombe, sondern die Macht der Bosheit des menschliches Herzens, seine Explosivkraft für das Böse.“

Ja, es ist ein Märchen, dass der Mensch gut ist. Ein schönes, gefährliches Märchen. Weil es dem sündigen, erlösungsbedürftigen Menschen Sand in die Augen streut. Die Wahrheit ist hart, aber sie bleibt trotzdem wahr: Der Mensch ist nicht gut!

[In Anlehnung an „Der uns den Sieg gibt“ von Friedhelm König. Dieses Buch ist zu beziehen bei www.csv-verlag.de]