Denn so spricht der Hohe und Erhabene, der in Ewigkeit wohnt und dessen Name der Heilige ist: Ich wohne in der Höhe und im Heiligtum, und bei dem, der zerschlagenen und gebeugten Geistes ist, um zu beleben den Geist der Gebeugten und zu beleben das Herz der Zerschlagenen (Jesaja 57,15).

Was uns heute besonders mangelt, ist ein zerschlagener und gebeugter Geist. Neun Zehntel unserer Unruhe und Schwierigkeiten entspringen diesem Mangel. Es wäre ein wunderbares Vorwärtsschreiten von Tag zu Tag – in der Familie, in der Versammlung, in der Welt, in unserem ganzen praktischen Leben –, wenn das Ich unterworfen wäre.

Tausend Dinge, die sonst unsere Herzen in Aufwallung bringen würden, werden als nichts geachtet, wenn unsere Seelen wirklich in einem gebeugten Zustand sind. Wir sind dann fähig, Beleidigungen und ungerechte Vorwürfe zu ertragen, Missachtung zu übersehen, anderen gegenüber nachzugeben – wenn dadurch nicht göttliche Grundsätze missachtet werden –, zu jedem guten Werk bereit zu sein und in unserem Umgang mit den Menschen eine wohltuende Weitherzigkeit an den Tag zu legen.

Ach! Wie oft ist es anders mit uns. Wir offenbaren ein hartes, unnachgiebiges Wesen; wir kämpfen für unsere Rechte; wir sehen auf das Unsrige; wir halten fest an unseren eigenen Meinungen. All das beweist sehr deutlich, dass unser Ich nicht gewohnheitsmäßig in der Gegenwart Gottes erkannt und gerichtet wird.

Aber – wir wiederholen es mit Nachdruck – Gott will zerbrochenes Material haben. Darum findet Er es nötig, uns durch so mancherlei Arten von Übungen hindurchzuführen. Er will uns dadurch in einen Seelenzustand bringen, in dem Er uns zu Seiner Verherrlichung gebrauchen kann!