Die Mode ändert sich ständig und sie bringt auch manch Merkwürdigkeiten hervor. Wenn man allein daran denkt, in was für interessante Schuhe sich einige Füße in den vergangenen Jahren gezwängt haben, muss man schon etwas schmunzeln. Und das Gelächter der Enkelkinder wird vermutlich groß sein, wenn die Bilder später einmal begutachtet werden.

Frauen sind bekanntlich mehr geneigt, ihre Mäntelchen in den ständig sich drehenden Wind der Mode zu hängen. Da bleibt schon mal das allerschönste Kleid im Schrank hängen, weil man das „jetzt nicht mehr so hat“. Es ist nicht nur der (einigermaßen verständliche) Wunsch, mal etwas Neues zu tragen – nein, der Wunsch geht auf irgendeinen Modeschöpfer zurück, der dringend ein paar Euros gebrauchen kann und sich darum immer wieder etwas anderes einfallen lässt.

Reden wir nicht lange um den heißen Brei. Für eine Jüngerin Jesu (und natürlich auch für einen Jünger Jesu) sollte die Mode dieser Welt kein Maßstab sein. Denn es ist erstens ein göttliches Prinzip, dass Christen sich nicht der Welt gleichstellen sollen (vgl. Römer 12,2), und zweitens bleibt man auf diese Weise auch davor bewahrt, sich (moderne) Kleidung zuzulegen, die dem Grundsatz der Anständigkeit und Bescheidenheit zuwiderlaufen (1. Timotheus 2,9). Das bedeutet jetzt nicht, dass wir uns betont altmodisch und unansehnlich kleiden sollen; nur sollten wir uns von der Mode nicht vorschreiben lassen, was wir anziehen oder nicht.

Elizabeth Rice Handford schreibt in „Die Sprache deiner Kleider“ zu diesem Thema: „Unser Äußeres ist wie ein Vorposten, wie ein Frühwarnsystem. Wenn es unter der Meinung der Welt zusammenbricht, werden schon bald auch andere Überzeugungen in Trümmern liegen! Denk einmal darüber nach: Wie oft hast du ein unbeabsichtigtes ‚Telegramm’ von einer Freundin erhalten, indem du den geistlichen Verfall an einer radikalen Änderung der Frisur oder an einem herausfordernden Kleidungsstil ablesen konntest?“
Ist da nicht was dran? Wir brauchen uns jedenfalls nicht von der Mode jeden extravaganten Bären aufbinden lassen, zumal die Bescheidenheit und die Anständigkeit dabei leicht auf der Strecke bleiben.