Die Dreieinheit Gottes wird erst im Neuen Testament völlig offenbart. Ganz besonders deutlich wird sie, als Jesus sich im Jordan taufen ließ und die Stimme des Vaters zu hören war und der Geist wie eine Taube auf ihn herabkam (Matthäus 3,16).

Doch schon im Alten Testament finden wir verschiedene Hinweise auf die Dreieinheit Gottes. Das gilt bereits für den ersten Vers der Bibel! Dort steht: „Im Anfang schuf Gott [hebr. Elohim] die Himmel und die Erde.“  Im Hebräischen gibt es drei Numeri: Singular, Dual, Plural. Singular ist die Einzahl, Dual Zweizahl und Plural Mehrzahl. Die Einzahl für Gott ist El oder Eloah. Dual gibt es hier nicht und Plural ist Elohim. (Man mag das vergleichen mit dem deutschen Wort Geäst, wo auch klar ist, dass es eine Einheit und doch eine Mehrzahl ist). Dieser Elohim, der dreieine Gott, schuf Himmel und Erde. Übrigens wird Elohim auch für die „Götter“ verwendet (5. Mo 13,3). Einige Verse weiter in 1. Mose 1 lesen wir: „Lasst uns [!] Menschen machen in unserem Bild“ (1. Mose 1,26). Dieses „uns“ ist ein deutlicher Fingerzeig. Siehe dazu auch 1. Mose 3,22; 1. Mose 11,7 sowie Jesaja 6,8. Dieses „uns“ kann auch nicht mit dem Pluraris Majestatis erklärt werden, denn das kommt in der hebräischen Bibel, wie von Experten gesagt wird, nicht vor.

Das sog. „Shema“ wird oft von den Juden angeführt, um den Gedanken an eine „Pluralität Gottes“ abzuweisen. Dort heißt es: „Der HERR, unser Gott, ist ein HERR!“ (5. Mose 6,4). Doch, abgesehen davon, dass Gott „Elohim“ an dieser Stelle verwendet wird, ist das Wort für „ein“ das hebräische Wort echad. Es wird zum Beispiel auch dafür verwendet, dass Mann und Frau ein Fleisch werden (1. Mo 2,24) und für die Verbindung zweier Hölzer (Hes 37,17). Das Wort für absolute Einheit ist yachid. Es wird zum Beispiel in Richter 11,34 für die einzige Tochter Jephtas verwendet. Dieses Wort verwendete der Geist Gottes in 5. Mose 6,4 nicht.

Im Alten Testament werden der Sohn Gottes und der Heilige Geist ausdrücklich erwähnt (siehe Psalm 2,7; Jesaja 9,6; Sprüche 30,4 sowie 1. Mose 1,2; 6,3; Hiob 33,4; Psalm 139,7; Jesaja 63,10.14).

Ferner wird der Engel des HERRN erwähnt, der der HERR selbst ist. Das ist die Offenbarung Gottes durch den Sohn vor seiner Menschwerdung (1. Mose 16,7.13; 22,11–12; 31,11.13; 48,15–16; 2. Mose 3,2.4; 2. Mo 14,19 und Jesaja 52,12; 2. Mo 23,20–23; Richter 6; Richter 13,3.18.21.22; Jes 63,9; Mal 3,1).

Und in Psalm 45,7 redet Elohim zu Elohim, in Hosea 1,7 rettet der HERR durch den HERRN, Elohim, in 1. Mose 19,24 handelt der HERR durch den HERRN und in Sacharja 2,12–13 sendet der HERR den HERRN.

In Jesaja 48,16 werden die drei Personen der Gottheit in einem Vers genannt: „Und nun hat der Herr, HERR, mich [den Schöpfer Himmels und der Erde] gesandt und sein Geist.“ Auch in dem Abschnitt Jesaja 63,7–14 ist es ähnlich. Dort wird der HERR in Vers 7 genannt, der Engel des HERRN in Vers 9 und der Geist Gottes in den Versen 10,11 und 14.

Im Neuen Testament wird dann dem staunenden Auge des Lesers das Wunder der Dreieinheit klar vor Augen geführt. Gerade beim Tod und bei der Auferstehung des Herrn sehen wir die Dreieinheit sehr deutlich:

Der Herr Jesus hat sein Leben gegeben, weil sein Vater es ihm geboten hat (Johannes 10,17–18). Der Sohn Gottes gab sich selbst hin (Galater 2,20). Und er hat es getan durch den ewigen Geist (Hebräer 9,14).

Der Herr Jesus wurde durch die Herrlichkeit des Vaters auferweckt (Römer 6,4). Er, der Sohn, hat aber auch den Tempel seines Leibes selbst wieder aufgerichtet (Johannes 2,19). Und in Römer 8,11 lesen wir von dem Geist, der Jesus aus den Toten auferweckt hat.

Eine ganz markante Stelle ist natürlich auch der „Taufbefehl“ aus Matthäus 28,19. Oft wird dieser Vers interessanterweise falsch zitiert. Es wird gesagt: „… und tauft sie auf den Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes.“ Doch der Text der Heiligen Schrift sagt: „… und tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.“ Die zweimalige Verwendung des Wörtchens „und“ deutet darauf hin, dass es eine (ewige) Unterscheidung in der Person der Gottheit gibt.

Der Mensch selbst ist auch in gewisser Weise, in einer bestimmten Hinsicht, eine Dreieinheit. Und in diesem Zusammenhang wird auch gern falsch zitiert. Man sagt: „Unser ganzer Leib, Seele und Geist werde untadelig bewahrt …“ Doch erstens steht der Geist an erster und der Leib an letzter Stelle und zweitens werden die Begriffe auch jeweils durch ein „und“ getrennt. Diese „menschliche Dreieinheit“ ist kaum zu erklären und zu verstehen, und doch ist sie wahr und sie kann auch erlebt werden. Wenn wir nun uns selbst nicht erklären können, wie viel weniger können wir dann die Dreieinheit Gottes verstehen! Wenn wir sie erklären könnten, dann müssten wir selbst Gott sein!

Wir haben es mit einem Gott zu tun. Im Himmel sind nicht drei Götter. Doch dieser eine Gott hat sich in drei Personen offenbart. Das entspricht nicht unserem „mathematischen Verständnis“ (1+1+1 = 3), aber Gott steht unendlich weit über der menschlichen Logik. Lasst uns dankbar das annehmen, was die Schrift sagt, und dem dreieinen Gott fußfällig Verehrung darbringen!