Oft wird gesagt: „Wenn Christen zusammen das Abendmahl halten, dann denken sie zu viel an sich selbst. Christus aber hat das Mahl zu seinem Gedächtnis eingesetzt. Wir sollten nicht an die Erlösung denken, sondern an den Erlöser, nicht an die Rettung, sondern an den Retter. Es geht nicht um uns, es geht um ihn. Wir sollten völlig aus dem Blickfeld verschwinden.“

Das hört sich gut an. Und man kann sicher auch nichts oder nicht viel dagegen sagen. Nur ein Schuss „Übergeistlichkeit“ scheint darin stecken.

Sehen wir uns die Stelle einmal an, wo gesagt wird, dass das Brotbrechen zu seinem Gedächtnis ist. In Lukas 22,19–20 steht: „Und er nahm Brot, dankte, brach und gab es ihnen und sprach: Dies ist mein Leib, der FÜR EUCH gegeben wird; dies tut zu meinem Gedächtnis! Ebenso auch den Kelch nach dem Mahl und sagte: Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blut, das FÜR EUCH vergossen wird.“ Die Hervorhebung macht, denke ich, klar, dass wir das Gedächtnis an ihn nicht davon trennen können, dass er das Werk für uns vollbracht hat.

In 1. Korinther 10,16–17 finden wir Vergleichbares: Dort ist die Rede von dem Kelch der Segnung, den wir segnen und auch davon, dass das Brot ein Bild von der Gesamtheit der Erlösten ist. Wenn der Kelch, aus dem wir trinken, ein KELCH DER SEGNUNG ist, und wenn das Brot, das wir brechen, von einem HERRLICHEN ERGEBNIS des Werkes Christi zeugt – wie könnte es dann sein, dass wir beim Brotbrechen nicht auch an uns denken?

Gewiss, wir sind oft viel zu egoistisch. Das ist schon wahr. Leider haben wir oft Mühe, uns wenigstens eine Stunde mit unserem großen Erlöser zu beschäftigen. Und da wollen wir uns schon ermutigen lassen, uns mehr mit ihm zu beschäftigen. Nur sollten wir auch in dieser Beziehung nüchtern bleiben und es nicht als etwas Ungeistliches ansehen, wenn für unsere Segnungen gedankt wird.