„Jesus aber sprach zu ihm: Was nennst du mich gut? Niemand ist gut als nur einer, Gott“ (Lukas 18,19).

Es kann einen auf den ersten Blick verwundern, dass der Herr es zurückwies, als „gut“ bezeichnet zu werden. Aber wenn man bedenkt, wie es zu der Aussage kam, wird es klar, wie es gemeint ist. 

Ein gewisser Oberster hatte ihn gefragt: „Guter Lehrer, was muss ich tun, um ewiges Leben zu erben?“ (Lk 18,18). Dieser Mann sah in Jesus einen an sich gewöhnlichen Menschen, der es aber geschafft hatte, gut zu sein, und daher besonders befähigt war, andere zu belehren.

Der Herr Jesus machte diesem sehr rechtschaffenen Mann nun mit seinen Worten klar, dass es keinen guten Menschen gibt und auch nie geben wird. Natürlich war der Herr Jesus gut - denn er ist Gott, der Mensch geworden war. Aber unter den „gewöhnlichen Menschen“ auf der Erde (und dafür hielt dieser Mann Jesus) gibt es keinen Guten. „Da ist keiner, der Gutes tut, da ist auch nicht einer“ (Röm 3,12). 

Das war die erste Lektion, die dieser rechtschaffene und selbstgerechte Mensch lernen musste, als der Herr zu ihm sprach. Und wie viele rechtschaffenen Leute müssen das auch heute noch lernen!