Saulus war ein streng religiöser Jude. Bevor er Christus kannte, war er stolz auf seine Abstammung und auf seine persönlichen Leistungen im Judentum. Er nennt in Philipper 3,5–6 sieben Vorzüge, die sein „Fleisch“ anstachelten:

  1. „Beschnitten am achten Tag“. – Er war kein Proselyt, sondern einer, der „regulär“ nach dem Gesetz beschnitten wurde.
  2. „Vom Geschlecht Israel“. – Er gehörte zum Bundesvolk Gottes und war kein Heide.
  3. „Vom Stamm Benjamin“. – Er gehörte zu den beiden Stämmen, die wieder in das verheißene Land zurückkehrten.
  4. „Hebräer von Hebräern“. – Er beherrschte die hebräische Sprache und pflegte die hebräische Kultur, er war kein Hellenist.
  5. „Was das Gesetz betrifft, ein Pharisäer“. – Er nahm es sehr genau mit dem Gesetz.
  6. „Was den Eifer betrifft, ein Verfolger der Versammlung“. – Sein Eifer war so groß, dass er sogar die kräftezehrende Aufgabe der Verfolgung auf sich nahm.
  7. „Was die Gerechtigkeit betrifft, die im Gesetz ist, tadellos erfunden“. Es konnte ihm niemand einen Gesetzesverstoß nachweisen.

Das war sein „Gewinn“. Das war sein Stolz als religiöser Mensch. Doch dann begegnete ihm der Herr Jesus auf seiner Reise nach Damaskus. Der „Gewinn“ wurde zum „Verlust“ und zum „Dreck“. Paulus hatte jetzt nicht mehr seine religiöse Karriere vor Augen, sondern etwas ganz anderes. Wir könnten wieder sieben Punkte nennen. Paulus wollte:

  1. Christus gewinnen. – Er wollte, dass Christus sein alles, sein Gewinn ist und sich daran erfreuen.
  2. In ihm gefunden werden. – Er wollte praktisch verwirklichen, was es heißt, in Christus zu sein.
  3. Die Gerechtigkeit aus Glauben proklamieren. – Seine Verbindung zu Christus beruht nicht auf seiner Gerechtigkeit, sondern Gott rechtfertigte ihn aufgrund seines Glaubens.
  4. Ihn erkennen. – Die Frage der Damaskus-Stunde „Wer bist du, Herr?“ ließ ihn nicht mehr los. Er wollte seinen Herrn immer mehr erkennen und erfahren.
  5. Die Kraft seiner Auferstehung erkennen. – Die Kraft, die bei der Auferstehung des Herrn Jesus wirksam war (Eph 1,19), wollte er auch in seinem Leben erfahren.
  6. Die Gemeinschaft seiner Leiden haben. – Ausgerüstet mit göttlicher Kraft wollte er den Weg der Leiden (den sein Meister vor ihm gegangen war) bis zum Tod gehen.
  7. Erlangung der Auferstehung aus den Toten. – Er wollte die Heraus-Auferstehung, die Christus erfahren hat, auch erleben.

Mit einem Wort: Vor der Bekehrung drehte sich bei Paulus alles um sein Ich. Nach der Bekehrung dreht sich alles um Christus. Haben wir auch so einen gewaltigen Wechsel erlebt und ist dieser für andere sichtbar?