Wie kommt's, dass Lots Leben in einer Katastrophe endete? Was ging bei ihm schief? Ich möchte vier Punkte nennen:

1.)    Er hatte keinen Altar. Das steht im Gegensatz zu dem Glaubensmann Abraham, der durch einen Altar gekennzeichnet war (1. Mo 12,8 etc.). Lot lebte zwar auch in Zelten (Zeichen der Fremdlingschaft), aber ihm fehlte der Altar, die Gemeinschaft mit Gott. Kein Wunder, dass er schließlich auch nicht mehr in einem Zelt wohnte.

2.)    Er hatte keine persönliche Überzeugung. Ihm fehlte die Berufung und Überzeugung eines Abrahams. Er ging nur mit Abraham mit (1. Mo 11,31–32; 1. Mo 12,4; 1. Mo 13,1.5); er war ein Mitläufer. Das ist zu wenig, um den Weg des Glaubens mit Ausharren zu gehen.

3.)    Er hatte die falschen Prioritäten. Er wollte es möglichst angenehm in dieser Welt haben. Darum wählte er eine schöne Gegend, die ihn an das (gottlose) Ägypten erinnerte. Es kümmerte ihn nicht, dass dort große Sünder lebten (1. Mo 13,10–13).

4.)    Er hatte den falschen Umgang. Er lebte schließlich in Sodom, nahm eine Frau von dort und saß im Tor dieser verruchten Stadt (1. Mo 19,1.2.19). Das blieb nicht ohne Folgen: „Böser Verkehr verdirbt gute Sitten“ (1. Kor 15,33).

Kein Wunder, dass Lots Weg so tragisch verlief: Er verlor seine Frau, Kinder, Schwiegersöhne, seinen Besitz und seine Ehre. Ein armseliges Leben!

Es hätte nicht so weit kommen müssen. Gott wollte ihm zur Kurskorrektur helfen. Er gab ihm auch eine besondere Chance: Lot wurde in einen Krieg verwickelt. Da hätten ihm die Augen aufgehen müssen, in welcher Gefahr er sich in Sodom befand (1. Mo 14)! Doch Lot hat diese Chance nicht genutzt. Nutzen wir sie?