Geh hin, erbitte dir Gefäße von draußen, von allen deinen Nachbarn, leere Gefäße, nimm nicht wenige (2. Könige 4,3). 

Diese Worte richtete der Prophet Elisa an eine geängstigte Witwe, die sich in ihrer Notlage zu ihm geflüchtet hatte. Sicher drücken sie die Gnade Gottes aus, dessen Diener Elisa war. Er wusste, von wem er Hilfe erwarten durfte. Elisa sagte nicht: „Gib Acht, dass du dir nicht zu viele Gefäße ausleihst“, denn auf „Gottes Bank“ kann der Glaube nie zu viel Kredit verlangen. Wer auf Gott vertraut, hat noch nie ein leeres Gefäß zu Ihm gebracht, das Er nicht hätte füllen können. Auch hier hörte das Öl erst auf zu fließen, als kein leeres Gefäß mehr da war, um es aufzunehmen. Die Quelle war unerschöpflich. Wir können nicht zu viel von Gott erwarten. 
 
Die Erinnerung an diese Begebenheit sollte uns ermutigen und uns stärken, im Glauben voranzugehen. Prägen wir uns die Aufforderung Elisas ein: Erbitte dir leere Gefäße, nimm nicht wenige. Gott will, dass wir seine Hilfsquellen reichlich in Anspruch nehmen.  Was immer wir nötig haben  -  in allen Umständen, in die wir kommen können, ob schmerzliche Erfahrungen, scheinbar unüberwindbare Schwierigkeiten oder auch Enttäuschungen und eigene Unzulänglichkeit, immer lautet die Botschaft Gottes: Geh hin, erbitte dir Gefäße, leere Gefäße (beachten wir es gut), nimm nicht wenige. Welche Gnade leuchtet aus diesen Worten „leere“ und „nicht wenige“! Unsere Gefäße müssen leer sein, damit der Segen Gottes, die Fülle seiner Gnade und sein Trost, sie auch wirklich füllen kann. Das Wort „leer“ schließt die eigenen Fähigkeiten aus; die Worte „nicht wenige“ zeigen, wie willig Gott ist, auf den Glauben in reichem Maß zu antworten. 

Gottes Möglichkeiten sind unerschöpflich. Daran dürfen wir uns immer wieder aufrichten! 

[Aus dem Kalender „Der Herr ist nahe!“]