Vorsätzliche Sünden! Hüte dich vor vorsätzlichen Sünden; wie ein Stein, der in einen klaren Strom geworfen wird, wird er deine Seele stören und beschmutzen, sodass du, der du gerade jetzt dein Teil mit Christus sehen könntest, jetzt völlig ratlos bist und nicht mehr weißt, was du von dir selbst halten sollst. Wie bei einem Feuer im obersten Geschoss des Hauses, wird es nicht leicht sein, das zum Stillstand zu bringen. Wenn du unglücklicherweise in ein solches Sumpfloch gefallen bist, dann hüte dich davor, in Unbußfertigkeit dort liegen zu bleiben. Das Schaf mag in einen Graben fallen, aber es ist das Schwein, das sich darin wälzt.  

Sünden der Anmaßung! Sünden der Anmaßung sind Räuber, die einbrechen und dem Gläubigen seine Zuversicht wegstehlen. Wenn der Christ nach einer solch kühnen Tat in seine Seele schaut, um sich, wie früher, an den Segnungen seiner Vergebung, seines Teils mit Christus, und seiner himmlischen Hoffnung durch Ihn zu erfreuen, muss er leider einen traurigen Wechsel feststellen; keine Verheißung kann ihm mehr Trost spenden. Die Kellertür ist verschlossen, Christus hat sich zurückgezogen und die Schlüssel mitgenommen. Bist du einer solchen anmaßenden Sünde in die Hände gefallen, die dir deinen Frieden geraubt hat? Schicke ihr schnell dein Geschrei hinterher. Ich meine, lass Gott deine Klage hören, erneuere kurzerhand deine Buße, und erhebe den Himmel auf sie durch den Geist des Gebets. Verliere keine Zeit, je mehr du diese Sünden laufen lässt und nicht bekennst, umso schwerer wird es, deinen verlorenen Frieden und deine Freude aus ihrer Hand zurückzugewinnen.

So wie Sünden der Anmaßung Räuber sind, die den Christen mit erhobener Hand seiner Zuversicht berauben, so sind Faulheit und Nachlässigkeit wie der Rost, der sich mit der Zeit in seine Zuversicht hineinfressen und dessen Herz und Kraft herausfressen wird.

Ein Dorn im Fuß macht dem Wanderer jeden Weg beschwerlich, und Schuld im Gewissen macht aus jedem Zustand des Christen einen unbehaglichen, aber vor allem einen leidvollen. Ach, es ist traurig mit einem wunden und schmerzenden Gewissen in einen leidenden Zustand zu geraten.

[Aus „Extracts from the Writings of William Gurnall – 1617–1679 –, selected from Hamilton Smith“. Übersetzung von: Marco Leßmann]