Agur stellt uns vier kleine Tiere vor, die aber durch große Weisheit auffallen (Spr 30,24–28).

Die Ameisen sind kein starkes Volk. Sie können zusammen keine Rehe reißen und keine Kokosnüsse durch die Gegend tragen. Aber sie schaffen es dennoch, im Sommer so viel Vorrat zu sammeln, dass sie gut durch den Winter kommen. – Die Ameisen lehren uns, fleißig zu sein. Im Sommer des Lebens sollen wir geistliche Nahrung sammeln, damit wir in der Zeit des Winters (der Erprobung) genügend haben, womit wir unsere Seele nähren.

Die Klippendachse sind kein kräftiges Volk. Sie haben zwar Hufen, sind aber von der Kraft der Pferde meilenweit entfernt. Sind sie deshalb für Greifvögel und Raubtiere eine leichte Beute? Nein, denn sie wissen, wo sie ihre Zuflucht nehmen müssen: Sie verstecken sich im Felsen. – Die Klippendachse lehren uns, dass es notwendig ist, zu fliehen, und dass es wichtig ist, zur richtigen Stelle zu fliehen. Wenn Gefahr im Verzug ist, dann gehen wir persönlich und gemeinsam zu dem „Felsen“ Jesus Christus.

Die Heuschrecken haben keinen König, und doch ziehen sie allesamt aus in geordneten Scharen. Die Heuschrecken haben kein Leittier und doch fliegen sie nicht durcheinander. Im Gegenteil. Millionen von Tieren ziehen „diszipliniert“ durch die Lande und erreichen Gewaltiges. – Wir Christen haben keinen sichtbaren Führer, so wie das in der Welt üblich ist. Der Herr im Himmel und der Geist auf der Erde sind unsichtbar. Aber durch sie werden wir dahin geführt, nicht gegeneinander vorzugehen, sondern miteinander auszuziehen.   

Die Eidechse – das einzige Tier in dieser Serie, das in der Einzahl genannt wird – kann von einem Alltagsmenschen ergriffen werden, und doch kommt sie dahin, wohin kein Alltagsmensch gelangt: in die Paläste des Königs. – Wir Christen sind wehrlos. Aber wir haben direkten Zugang zu dem Allerhöchsten, zu dem Herrn der Herren und dem König der Könige.  

Fleißig sammeln, richtig fliehen, geordnet ausziehen, kühn hineingehen – möchte das auch uns kennzeichen!