Als der Herr Jesus am Kreuz auf Golgatha gestorben war, zerriss der Vorhang von oben bis unten. Das war der Finger Gottes. Denn:

  • Kein Mensch konnte diesen zentimeterdicken Vorhang zerreißen.
  • Kein Mensch würde ihn von oben nach unten zerreißen (sondern von unten nach oben).
  • Kein Mensch durfte ihn zerreißen. Denn selbst das Zur-Seite-Schieben des Vorhangs war nur einmal im Jahr durch den Hohenpriester erlaubt.

Gott hat gehandelt! Mit dem Zerreißen des Vorhangs hat Gott gezeigt, dass der Weg in seine unmittelbare Gegenwart durch den Tod des Herrn Jesus für jeden Glaubenden geöffnet ist (Heb 9,6–8; 10,19–20).

So wie zur Zeit des Gesetzes niemand den Vorhang zum Allerheiligsten ignorieren durfte, so darf in der Zeit der Gnade niemand so tun, als würde ein Vorhang den Weg zum himmlischen Heiligtum versperren. Doch wie oft geschieht das! Viele Menschen denken, dass sie nur dann Vergebung und Versöhnung mit Gott empfangen, wenn ein Priester sich ihre Sündenklage anhört und dann eine Absolutionsformel spricht. Erst wenn der Priester gesagt hat: „Der Herr hat dir die Sünden vergeben; geh hin in Frieden“, meinen sie, dass alles in Ordnung sei.

Auf diese Weise flickt man den Vorhang zusammen und hängt ihn wieder auf. Das ist eine Verleugnung dessen, was Christus am Kreuz erstritten hat. Wir Christen haben Zugang zu Gott. Um unsere Schuld zu bekennen. Um Lob und Dank zu bringen. Um Ihm alles zu sagen. Ihm sei die Ehre für den geöffneten Weg ins Heiligtum!