In 2. Mose 8,15 lesen wir zum ersten Mal in der Bibel den Ausdruck: „Das ist Gottes Finger.“ Es sind die Schriftkundigen und Weisen des Pharao, die ihre Ohnmacht mit diesen Worten bekunden. Sie erkennen: „Wir können nichts tun.“ Auch für uns alle, unser ganzes Volk, ja für ganz Europa wäre es an der Zeit, in dem jetzigen Geschehen Gottes Finger zu erkennen und zu Gott umzukehren. Hast du es schon getan? Ein jeder muß es ganz persönlich tun. Kehret um, kehret um zu unserem Gott, bei Ihm ist viel Vergebung (Jes 55,7).

Jeder Mensch ist ohne Entschuldigung. Er sieht Gottes Werke in der Schöpfung (Röm 1,19–21). David sagt in Psalm 8,3: „Wenn ich anschaue deinen Himmel, deiner Finger Werk, den Mond und die Sterne.“ Und doch glauben die Menschen lieber, daß der Zufall das alles ins Dasein rief, und wollen darin Gottes Finger nicht sehen. Jeder Mensch trägt ein ungeschriebenes, moralisches Gesetz in seinem Innern. Gottes Wort bezeugt es in Römer 2,14 und 15, und jeder weiß es aus Erfahrung, welche Not ein anklagendes Gewissen bereiten kann. Auch hier ist Gottes Finger im Spiel.

Die zwei Tafeln von Stein mit den zehn Geboten enthalten Gottes Forderungen an die Menschen und waren beschrieben mit dem Finger Gottes (2. Mo 31, 18 und 34, 1). Wenn auch heute die Menschen Gottes Gebote kaum noch kennen und beachten, es sind und bleiben auf steinerne Tafeln eingegrabene, eherne Forderungen Gottes, die der Mensch nicht ungestraft übertritt. Und sie sind auch eingeschrieben in die Herzen der Menschen, eingeschrieben mit dem Finger Gottes.

Ein Mann, von dem die Bibel berichtet, der Gott herausforderte, erlebte es, wie Finger einer Hand auf dem Kalk der Wand des königlichen Palastes schrieben (Dan 5,5). Er zitterte, und große Angst kam über ihn. Wenn der lebendige Gott in das Leben eines Menschen tritt, verstummt der ärgste Spötter. Jeder wird es einmal mit Gott zu tun haben. Jeder Mensch, der nicht in dieser Zeit zu Gott umkehrt, wird einmal dasselbe Urteil vernehmen wie Belsazar, der König der Chaldäer: „Gewogen und zu leicht erfunden“ (Dan 5,25–28). „Denn da ist kein Gerechter, auch nicht einer, alle haben gesündigt“ (Röm 3,10–23). Für Belsazar gab es keine Gnade mehr – er hörte die Botschaft, aber er glaubte es nicht, und so erlebte er den anderen Morgen nicht mehr (Dan 5,30). Vielen geht es so, wie Goethe, es ausdrückt: „Die Botschaft hör' ich wohl, allein mir fehlt der Glaube.“ Ohne Glauben aber kann man nicht gerettet werden.

Gehörst du auch noch zu denen, die nicht glauben, bist du noch taub für die Botschaft? Als der Herr Jesus auf Erden war, brachten sie einen Tauben zu Ihm. Er konnte nicht hören und nur schwer sprechen. Da legte der Herr Jesus Seine Finger in dessen Ohren und seufzte: „Werde aufgetan!“ (Mk 7,33. 34). Ob der Herr das bei dir auch tun muß, damit du Ihn hören und Ihm gehorchen kannst? Glückselig alle, die auf Ihn hören!

Es gibt noch andere Mächte und Bindungen, die die Menschen hindern, ins Reich Gottes einzugehen. Der Herr Jesus ist aber auch heute noch der „Stärkere“. Er kann auch heute noch „durch den Finger Gottes Dämonen austreiben“ (Lk 11,20–22) und Menschen von okkulter Bindung oder auch von Suchtgebundenheit freimachen. Auch hart Gebundene macht Er frei, Er hat die Macht. Aber Er hat auch Macht, auf Erden Sünden zu vergeben.

Menschen klagen nur einander an, sie zeigen oft mit Fingern aufeinander. Er aber, der Heiland, der Sohn Gottes, „schrieb mit dem Finger auf die Erde“, als die Schriftgelehrten und Pharisäer eine Frau, „im Ehebruch ergriffen“, vor Ihn zerrten. Ihre Forderung war: Sie muß gesteinigt werden. Nun höre Seine Aufforderung: „Wer von euch ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein auf sie“, und Er schrieb weiter auf die Erde. Was Er geschrieben hat, weiß ich nicht, eines aber weiß ich: Alle, anfangend von den Ältesten bis zu den Letzten, waren in Seiner Gegenwart überführt – wir sind nicht ohne Sünde – und gingen von Ihm weg (Joh 8,1–11).

Noch eines weiß ich: Er mußte sterben für meine Sünden und wurde in die Erde gelegt. Es erfüllte sich: „In den Staub des Todes legst du mich“ (Ps 22,15). Er ist auferstanden und lebt, und jeder, der nun in Buße und Glauben zu Ihm kommt, empfängt Vergebung der Sünden und wird ein Gotteskind. Und nun ist es das Bemühen des Heiligen Geistes, jeden Gläubigen in das Bild Christi zu verwandeln und den Namen des Herrn Jesus in unsere Herzen zu schreiben. Dadurch werden wir „ein Brief Christi, gekannt und gelesen von allen Menschen“ (2. Kor 3,2.3).

[Aus der Zeitschrift „Ermunterung & Ermahnung“; CSV, Hückeswagen, www.csv-verlag.de]