Wir können sicher sein, dass in der gegenwärtigen Zeit der zum größten Segen ist, der am meisten im Gebet für alle Heiligen einsteht. Wir brauchen solche Beter wie Epaphras, der allezeit in den Gebeten für die Gläubigen „rang“ und so ein „treuer Diener des Christus für sie“ war (Kolosser 4,7.12). Dieser Dienst ist nicht auf Brüder beschränkt. Es ist kein öffentlicher Dienst; er steht allen Schwestern und Brüdern offen, die die Verherrlichung des Herrn und das Wohl des Volkes Gottes suchen.

Um die Wichtigkeit des Gebets anschaulicher zu machen, möchte ich eine Begebenheit aus alter Zeit anführen, die ein Knecht des Herrn erlebt hat. Er beobachtete einmal einen Mann bei der Arbeit, wie er den zur Herstellung von Ziegelsteinen notwendigen Ton mit dem Spaten von einer niedrigen Ebene auf eine höhere Ebene beförderte. Nichts weiter war seine Aufgabe. Da er im Stücklohn arbeitete, war er voller Konzentration bei seiner schweren Arbeit. Sein Körper bewegte sich wie eine Maschine. Jedesmal, wenn er einen Spaten voll Ton nach oben geworfen hatte, tauchte er den Spaten in einen neben ihm stehenden Eimer voll Wasser. Dieser Vorgang brauchte fast ebensoviel Zeit wie das Hinaufbefördern der zähen Masse. Auf den ersten Blick meinte der Betrachter, dass der Mann doppelt so viel schaffen könnte, wenn er das ständige Eintauchen seines Werkzeugs unterließe. Doch dann wurde ihm schnell klar, dass, hätte der Mann das Eintauchen unterlassen, der Ton nach und nach derart an dem Spaten kleben geblieben wäre, dass ein gedeihliches Fortsetzen der Arbeit fast aussichtslos gewesen wäre. Dieser Arbeiter wusste sehr wohl, was er tat. Wenn er sein Gerät nach jedem Gebrauch in das Wasser tauchte, beeinträchtigte ihn das nicht in seiner Arbeit, sondern es ermöglichte sie erst.

So mag uns manchmal das Gebet, wenn der Dienst drängt, zweitrangig erscheinen. Doch es ist alles andere als das. Ohne das Gebet gibt es keinen gesegneten Dienst. So wollen auch wir unseren „Spaten“ immer wieder ins Gebet tauchen, um so den uns anvertrauten Dienst fortzusetzen, worin immer er auch bestehen mag!