Die Offenbarung wird oft als Buch mit sieben Siegeln bezeichnet. Sicher ist die Offenbarung nicht einfach zu verstehen, da sie in einer bildreichen Sprache verfasst wurde. Aber der Hinweis auf sieben Siegel passt in diesem Zusammenhang wirklich nicht.

Wenn ein Buch sieben Siegel hat, kann man es nicht öffnen. Der Inhalt bleibt verschlossen. Nun wird aber gerade in der Offenbarung ein Buch gezeigt, dessen sieben Siegel durch das Lamm Gottes geöffnet werden (Off 5). Die Siegel sind offen, die Buchrolle kann gelesen werden! Es handelt sich um ein Buch mit einem brisanten Inhalt: Es geht um die Frage: Wer kann der Herrscher nach Gottes Gedanken über die Erde sein und was ist nötig, damit sein Reich kommt?

Von dem geöffneten in Buch in Offenbarung 10,8 und von dem aufgeschlagenen Buch des Lebens und den „Büchern der Werke“ in Kapitel 20 möchte ich jetzt gar nicht weiter reden, sondern lieber das „Hauptargument“ ins Feld führen: “Und er spricht zu mir: Versiegele nicht die Worte der Weissagung dieses Buches; denn die Zeit ist nahe“ (Off 22,10).

Ausdrücklich wird gesagt, dass die Worte in der Offenbarung nicht versiegelt werden sollen. Das steht im Gegensatz zum Buch Daniel: „Und du, Daniel, verschließe die Worte und versiegle das Buch bis zur Zeit des Endes“ (Dan 12,4). Das Buch Daniel ist – für das Volk Daniels – verschlossen. Sie werden es erst in der Zeit des Endes verstehen. Für uns Christen ist aber sowohl das Buch Daniel als auch das Buch der Offenbarung kein versiegeltes Buch. Wir müssen nicht auf eine andere Zeitverwaltung in den Wegen Gottes warten, um die Offenbarung zu verstehen.

Durchforschen wir das unversiegelte Buch der Offenbarung! Die Zeit ist nahe, dass sich die Dinge erfüllen, die uns in diesem Buch gezeigt werden!