Die Kleider des Hohenpriesters (Aarons) waren zur Herrlichkeit und zum Schmuck (2. Mose 28,2). Das wird von den Kleidern der Priester (den Söhnen Aarons) auch gesagt (2. Mose 28,40). Aber während den Kleidern der Priester nur zwei, drei Verse gewidmet sind, wird die Kleidung des Hohenpriesters sehr ausführlich beschrieben. Dies sicherlich deshalb, weil der Hohepriester ein Bild des Herrn Jesus, des wahren Hohenpriesters, ist.

Sechs Kleidungsstücke des Hohenpriesters werden in 2. Mose 28 hauptsächlich vorgestellt: Brustschild, Ephod, Oberkleid, Leibrock, Kopfbund und Gürtel (siehe Vers 4).

In dieser Reihenfolge hat der Hohepriester die einzelnen Stücke gewiss nicht angelegt. Wir müssen hier mehr eine moralische Ordnung sehen. Bemerkenswerterweise beginnt die ausführliche Aufzählung nicht mit dem Brustschild, sondern mit dem Ephod: Das Ephod (2. Mose 28,5–14) war das Symbol für den Priesterdienst schlechthin (1. Sam 23,6 ff., Hos 3,4).

In dem Ephod waren vier Farben zu finden, die man von den Vorhängen der Stiftshütte kennt und die von den verschiedenen Herrlichkeiten des Herrn Jesus Zeugnis geben. Cherubim wurden nicht eingewebt, da der Gedanke des Gerichts nicht zu dem Hohenpriester passt. Es wurde Gold mit dem Ephod verarbeitet (Gold wird sogar an erster Stelle genannt, Vers 5 und 6) – das zeigt, dass unser Hohepriester der Sohn Gottes ist (Heb 4,14). Der zum Ephod gehörende Gürtel (der von dem ausgeführten Dienst spricht) war von gleicher Arbeit wie das Ephod selbst (Vers 8).  

Auf die Schulterstücke des Ephods wurden zwei wertvolle in Gold eingefasste Onyxsteine mit geflochtenen Goldketten befestigt. Auf einem Stein standen jeweils sechs Namen der Stämme Israels. Und zwar in der Geburtsreihenfolge (der erste Namen war folglich Ruben). Die Geburtsreihenfolge lässt daran denken, dass es in diesem Zusammenhang nicht um das Verhalten der Stämme, nicht um eine moralische Ordnung geht.

Wir sehen hier im Bild: Christus, unser Hoherpriester, trägt uns auf seinen starken Schultern (vgl. Lk 15,5). Er, der keine Schwachheit kennt, vermag uns völlig zu erretten (Heb 7,28.25). Unsere Namen sind auf seiner Schulter – wir werden alle unterschiedslos in Kraft getragen (vgl. Röm 14,4). Wir haben göttliche Sicherheit, dass wir das Ziel erreichen werden (daran erinnern uns die Einfassung aus Gold und die Schnüre aus Gold). 

Wenn der Hohepriester ins Heiligtum hineinging, hatte er das Ephod an und die Namen waren auf seiner Schulter (Vers 12). Wenn Gott den Hohenpriester sah, dann sah er auch die Namen der Stämme. Und wenn Christus vor Gott erscheint, dann sind an ihm unsere Namen gewissermaßen zu sehen. Untrennbar dürfen wir mit unserem Repräsentanten im Himmel verbunden sein! Das gibt Sicherheit und Ruhe.