Frage: In 1. Korinther 10,11 heißt es, dass auf uns Christen das Ende der Zeitalter gekommen ist. Wie ist das zu verstehen? Wir leben doch im Zeitalter der Gnade und es kommt auch noch das Zeitalter des Tausendjährigen Reiches?

Antwort: „Zeitalter“ wird hier in einem eingeschränkten Sinn gebraucht: Es sind die Zeiten der Erprobung des Menschen. Dabei wurde geprüft, ob der Mensch etwas Gutes hervorbringen kann. Und diese Erprobung hat mit der Ermordung des Herrn Jesus Christus ein Ende gefunden.

Werfen wir einen kurzen Blick auf diese Zeitalter und das damit immer deutlicher hervortretende Versagen des Menschen.

Zeitalter der Unschuld im Garten Eden:  Es endete damit, dass der Mensch das eine Gebot Gottes übertrat und aus dem Paradies vertrieben wurde. (1. Mose 3)

Zeitalter des Gewissens: Es endete damit, dass die Erde voll Bosheit und Gewalttat wurde und Gott dafür sorgte, dass die damalige Welt unterging. (1. Mose 6)

Zeitalter der Regierung: Es endete damit, dass der Mensch sich in einem Turmbau gegen Gott empörte. Als Folge davon kam die Sprachverwirrung und die Zerstreuung der Menschen auf der Erde (1. Mose 11).

Zeitalter des Gesetzes: Es endete damit, dass der geliebte Sohn des Vaters von den Juden verworfen wurde. Damit war die völlige Verderbtheit des Menschen deutlich geworden. Gott erprobt den Menschen nun nicht mehr – das Ende der Zeitalter ist auf uns gekommen.

Heute fordert Gott in diesem Sinn nichts mehr von dem Menschen. Und in dem Tausendjährigen Reich finden die Wege Gottes mit dieser Erde einen Abschluss, indem durch die Herrschaft des Herrn Jesus reicher Segen gebracht wird.

Allerdings möchte ich noch vermerken, dass natürlich auch in dem Zeitalter der Gnade und in dem kommenden Zeitalter der Mensch verantwortlich ist. Und er wird auch in diesen Haushaltungen versagen. Darum wird die abtrünnige Christenheit aus dem Mund des Herrn ausgespieen werden und am Ende des Reiches ein umfassendes Gericht erfolgen (Offenbarung 3 und 20). Aber diese beiden Zeitalter sind keine Zeitalter, in der Gott an den Menschen im Fleisch irgendwelche Forderungen richtet. Seine völlige Verderbtheit ist ja am Kreuz von Golgatha – dem großen Wendepunkt der Wege Gottes mit den Menschen – deutlich gezeigt worden.