Das Schneiden der Haare und des Bartes (Hesekiel 5,1–17)

Hesekiel wird jetzt noch mehr in die Handlung mit einbezogen: Gott sagt ihm, dass er sein Haupthaar und seinen Bart schneiden muss, um sie in drei Einheiten zu aufzuteilen.

In Vers 12 lernen wir die Bedeutung dieses Zeichens kennen:
  • Ein Drittel Jerusalems würde durch die Pest und Hungersnot sterben (begleitet von kannibalischen Handlungen).
  • Ein weiteres Drittel würde durch Kämpfe fallen („das Schwert“).
  • Das letzte Drittel würde schließlich unter die Nationen zerstreut werden, wobei ein Teil von ihnen darüber hinaus unter schweren Verfolgungen leiden würde (V. 12).

Bereits Mose hatte schon Züchtigungen ankündigen müssen (3. Mose 26,14–33; 5. Mose 28,15); und die Geschichte Israels hat bestätigt, dass Gott sein Wort ausführt. Gott rechtfertigt sein Gericht („darum“, 5,7.10.11), wobei er die Verantwortung eines jeden sorgfältig berücksichtigt (Hes 5,1). Diese Nöte würden über Jerusalem kommen, weil seine Bewohner in einer Weise gehandelt hatten, welche die Unmoral der sie umgebenden Heiden noch überstiegen hatte. Und dennoch erfreuten sie sich des großen Privilegs, einen Teil des von Gott auserwählten Volkes zu bilden. Als Christen sind wir in eine Stellung gebracht worden, deren Vorrechte diejenigen des irdischen Volkes Gottes noch weit übersteigen. Vergessen wir deshalb nicht, ein Leben zu führen, dass dieser hohen Position angemessen und in praktischer Übereinstimmung mit der biblischen Lehre ist.

[Übersetzt aus „Sondez les Ecritures“ von Stephan Keune]