„Jesus spricht: Nehmet den Stein weg ... Macht ihn los!“ (Johannes 11,39.44). 

Lazarus war gestorben. Mit Lazarus war die Hoffnung begraben worden. Denn niemand war fähig, dem Tod seine Beute zu entreißen. Da kam Jesus und trat weinend an das Grab seines Freundes Lazarus. Bevor der Herr das tat, was nur er tun konnte, sagte er, dass man den Stein wegnehmen sollte. Er verrichtete kein Wunder unnötig. Er hätte mit dem Wort seines Mundes den Stein verrücken können – aber da es die Leute selbst tun konnten, sollten sie es auch tun.

Als der Sohn Gottes Lazarus aus den Toten gerufen hatte, sehen wir dasselbe. Das Losbinden von den Grabtüchern nahm Jesus nicht vor. Auch das sollten die Umstehenden nach seiner Weisung tun.

Wir können geistlich Tote nicht ins ewige Leben führen. Das kann nur er allein. Aber auch wir können vor der Bekehrung „Steine wegrollen“ und nach der Bekehrung „Grabtücher“ losbinden. (Und überdies dürfen wir die Menschen natürlich auch direkt auffordern, sich zu bekehren.)

Vor mancher Tür des Herzens liegt der Stein der Unwissenheit. Wie wenig wissen doch die Leute, was wahres Christentum bedeutet! Lasst uns viel von den großen christlichen Glaubenstatsachen reden. Vielleicht kommen dann schon bald manche aus ihren „Gräbern“ hervor.

Bei anderen blockieren Steine der Not und der Verzweiflung ihr Inneres. Würde das sanfte Reden von der grenzenlosen Liebe Gottes ihre Herzen nicht erweichen, sodass sie sich öffnen für den Trost des Evangeliums?

Wieder bei anderen liegt der schwere Stein des Aberglaubens vor der Tür. Sie haben so viel falsche religiöse Vorstellungen angesammelt, dass ihnen zunächst die Torheit ihrer Überlegungen klar werden muss, bevor das Licht hereinbrechen kann. Wäre das nicht eine Aufgabe für dich?

Und ist das Wunder geschehen, dass ein geistlich Toter ins Leben gekommen ist, dann müssen wir wieder Hand anlegen. So wie Lazarus zunächst kaum sprechen und gehen konnte, so ist der ganz neu von neuem Geborene auch oft noch sehr gehemmt. Alte sündige Gewohnheiten sind ein Hindernis, den Weg Gottes zu gehen und den Mund zu seinem Preis zu öffnen. Hier können erfahrene Christen helfen, die leicht umstrickende Sünde abzulegen.

Also: Wälze den Stein weg! Macht ihn los!