David in Kehila (1. Sam 23,1–13) 

Die Philister kämpfen gegen Kehila. Eigentlich wäre es die Aufgabe des Königs Saul, hier einzugreifen. Doch von ihm ist weit und breit nichts zu sehen. David fragt Gott, ob er den Kampf führen sein. Gott sagt: „Zieh hin.“ Aber seine Männer haben Angst, sodass David noch einmal fragt – und Gott geht in Gnade darauf ein und bestätigt den Auftrag.

Saul müsste David dankbar sein, dass er seine Aufgabe übernommen hat. Doch als Saul hört, dass David nach Kehila gekommen ist, sagt er: „Gott hat ihn verworfen [nachdem er ihm so einen Sieg geschenkt hat?] und ihn meine Hand gegeben.“ Und in dieser Bosheit bläst Saul zum Angriff.

Durch das Ephod erfährt David, dass Saul gegen ihn heraufzieht und die Leute von Kehila ihn an Saul ausliefern werden. Was für eine Undankbarkeit vonseiten der Kehiliter! David hatte ihnen Gutes erwiesen und sie erweisen ihm Böses dafür (vgl. Ps 35,12). Vielleicht wussten sie, was Saul damals in Nob angerichtet hatte, als er die Priester schlachten ließ, die vermeintlich auf der Seite Davids standen. Dennoch entschuldigt das nicht ihre Feigheit und Niedertracht.

Wie ganz anders und edel die Gesinnung Davids! Als er Gott befragt, erwähnt er, dass er nicht möchte, dass die Stadt um seinetwillen verderbt werde (1. Sam 22,10). Was für eine gnädige Gesinnung! Er denkt zuerst an das Wohl der Leute, die sich sehr bald als seine Feinde erweisen würden.

David in Siph und in der Wüste Maon (1. Sam 23,14–28)

Die Siphiter verraten den unschuldigen David an den blutrünstigen Saul. Der zieht mit seinen Männern los. Kurz bevor er David, der sich hinter einem Felsen befindet, greifen kann, kommt ein Bote, der ihm von einem Einfall der Philister berichtet und Saul dazu bringt, die Verfolgung abzubrechen. Der Fels ist gewissermaßen das, was die Wolkensäule für die Kinder Israel war, als sie sich zwischen sie und die heranjagenden Ägypter schob. – Auch wenn wir keinen Ausweg sehen, hat Gott doch immer einen Ausweg (2. Kor 4,8).