David wird überführt

David hat gehurt und gemordet. Es werden Monate vergehen, bis er wieder die Gemeinschaft mit Gott genießen wird. Doch etwas muss sofort seine Seele erfüllen: Abscheu, Selbstvorwürfe, Niedergeschlagenheit und dergleichen. Seine Kraft wird verwandelt in Sommerdürre (vgl. Ps 32).  Sünde macht hundeelend. Das erlebt David jetzt.

Doch Gott lässt David nicht fallen. Er sendet auch nicht feindliche Heere, um David zur Besinnung zu führen und ihn zu strafen. Nein, er sendet einen Prophet. Natürlich nicht, um ihn zu ermutigen, wie es vorher der Fall gewesen war (2. Sam 7,4–5), sondern um ihn zu überführen. Dazu gebraucht er ein Gleichnis, was ein sicheres Zeichen dafür ist, dass Davids Empfänglichkeit für eine direkte Belehrung ziemlich geschwunden war.

Als David das Gleichnis hört, offenbart sich etwas, was man immer wieder feststellen kann: David verurteilt schnell und scharf die Sünde bei anderen, aber die Sünde bei sich erkennt er nicht. Wie gut kennen wir das (leider) aus unserem eigenen Leben!