„Eins fehlt dir“ (Markus 10,17–22)

Ein reicher junger Mann kommt zu dem Herrn Jesus. Der Mann will wissen, was er tun muss, um ewiges Leben zu bekommen. Der Herr verweist ihn auf einige Vorschriften des Gesetzes, die zwischenmenschliche Beziehungen regeln. Darauf erklärt er vollmundig: „Dies alles habe ich beachtet von meiner Jugend an.“

Der junge Mann kennt sich selbst nicht, begreift nicht sein Versagen. Der Meister lässt das so stehen und sagt: „Eins fehlt dir: Geh hin, verkaufe alles, was du hast ... und komm, folge mir nach!“  Mit anderen Worten: „Es ist gut, wenn du so viele Gebote erfüllst. Aber die Liebe ist die Summe des Gesetzes. Beweise deine Liebe zu mir und den Armen, indem du alles verkaufst und mir nachfolgst.“

Es genügt nicht, vielen Forderungen Gottes zu genügen (obwohl wir auch darin schon scheitern), es kommt darauf an, die Herrlichkeit des Herrn Jesus zu erkennen und ihm nachzufolgen. Das allerdings wird nur einer tun, der sich als verlorenen Sünder erkannt und sein Vertrauen auf den Herrn Jesus gesetzt hat. Diesen Glauben hatte der Mann nicht und so ging er traurig hinweg. 

Eins fehlt vielleicht auch dir. Du hast viel getan. Viel gespendet. Alles wunderbar. Aber es fehlt dir noch die Liebe zu dem Heiland Jesus Christus. Er liebt dich, wie er auch den jungen Mann geliebt hat. Aber liebst du auch ihn? Ist seine Herrlichkeit nicht wichtiger als deine Gerechtigkeit?

„Eins aber ist nötig“ (Lukas 10,38–42)

Der Herr Jesus ist mit seinen Jüngern im Haus der Martha. Auch Maria und Lazarus wohnen dort. Die beiden Frauen sind damit beschäftigt, die Gäste zu bewirten und besonders dem Herrn ihre Liebe zu zeigen. Doch dann setzt sich Maria zu den Füßen Jesu und lauscht seinen göttlichen Worten. Martha wirbelt unterdessen weiter und ist beschäftigt mit vielem Dienen. Schließlich platzt der couragierten Frau der Kragen: Sie beschwert sich bei dem Herrn über die vermeintlich faule Maria und glaubt, dem Herrn Anweisung geben zu müssen, was er jetzt zu sagen habe. Der Herr antwortet: „Martha, Martha! Du bist besorgt und beunruhigt um viele Dinge; eins aber ist nötig. Denn Maria hat das gute Teil erwählt, das nicht von ihr genommen werden wird.“

Es genügt nicht, manchen Dienst für den Herrn zu tun (obwohl das an sich gut ist), sondern es kommt darauf an, die Herrlichkeit des Herrn zu erkennen und aus seiner Fülle zu schöpfen. Martha sah die Bedürfnisse des Herrn und es war ihr wichtig, was sie ihm geben konnte. Maria aber sah seine Herrlichkeit und wollte etwas von ihm empfangen.

Eins ist vielleicht auch in deinem Leben nötig. Du hast viel getan. Und es geschah auch wirklich für den Herrn, den du kennen darfst. Aber siehst du auch die Herrlichkeit des Herrn? Ist seine Herrlichkeit und die Gemeinschaft mit ihm nicht wichtiger als dein Dienst für ihn?

„Eins tue ich“ (Philipper 3,5–16)

Vor Paulus liegt eine glänzende Karriere als Pharisäer. Alle Türen stehen ihm offen. Er hat alles, was man dafür so braucht. Doch dann erkennt er auf dem Weg nach Damaskus den Herrn im Himmel. Und alles, was ihm Gewinn ist, wird nun für ihn zum Verlust. Sein Gewinn ist es jetzt, Christus in der Herrlichkeit genießen zu dürfen. Er lässt, im Gegensatz zu dem reichen jungen Mann, alles hinter sich zurück und blickt nach vorne und nach oben. So schnell und so gut wie möglich möchte er das himmlische Ziel erreichen. Er erkannte die Vortrefflichkeit der Erkenntnis Jesu (das fehlte dem jungen reichen Mann) und er war davon beeindruckt und ergriffen (das fehlte der Martha). Und so konnte er sagen: „Eins aber tue ich: Vergessend, was dahinten, um mich ausstreckend nach dem, was vorn ist, jage ich, das Ziel anschauend, hin zu dem Kampfpreis der Berufung Gottes nach oben in Christus Jesus“ (Phil 3,13).

Muss zu dir gesagt werden: „Eins fehlt dir“? Oder muss zu dir gesagt werden: „Eins aber ist nötig“?  Oder kannst du selbst sagen: „Eins aber tue ich“?