In dieser Situation sehen wir, wie Petrus Glauben zeigt: „Herr, wenn du es bist, so befiehl mir, zu dir zu kommen auf den Wassern“ (Mt 14,28). Und Petrus steigt wirklich, auf das einfache Wort des Herrn hin, aus dem Schiff. Die Entscheidung von Petrus konnte unlogischer gar nicht sein. Denn, egal ob der See ruhig, oder stürmisch ist, ein Mensch kann nicht auf Wasser laufen. Doch er nahm den Herrn beim Wort. Wenn der, der auf dem Wasser steht sagt „Komm“, dann muss es auch für ihn möglich sein. „Bei Menschen ist dies unmöglich, bei Gott aber sind alle Dinge möglich.“ (Mt 19,26)

Das darf uns große Sicherheit und Frieden geben: Für uns können Aufgaben zu groß oder Probleme zu schwer sein. Doch unser Herr ruft uns zu und auf sein Wort hin muss alles so geschehen, wie er es sagt. Ist Er es nicht, der Schöpfer und Erhalter aller Dinge, der uns eine Aufgabe gibt, oder einen bestimmten Weg zeigt und uns zuruft: „Sei stark und mutig“ (Josua 1,6) und „Fürchte dich nicht, ich bin bei dir!“ (nach Jesaja 43,1.2)? Er, dem alle Macht gegeben ist im Himmel wie auf der Erde (Mt 28,18)?

Noch im Schiff hatte Petrus den nötigen Glaubensmut um diesen Glaubensschritt zu gehen. Doch wenig später schaut er auf den Wind und die Wellen und beginnt zu sinken. Wo war dann sein Glaubensmut? Geht es uns nicht all zu oft genau so? Gerade noch haben wir Glaubensmut bewiesen und sind auf des Herrn „Komm“ einen Glaubensschritt gegangen und schon verlässt uns aller Glaube und jeglicher Mut. Nur zu oft mussten wir uns in der Vergangenheit die Frage unseres Herrn gefallen lassen: „Warum hast du gezweifelt?“ Dennoch dürfen wir aus der Situation mit Petrus Mut schöpfen:

1. „Sogleich aber streckte Jesus die Hand aus und ergriff ihn“(V31) Der Herr stand ganz nah bei ihm, so nahe, dass er ihn „sogleich“ (oder sofort) bei der Hand ergreifen konnte (vgl. auch Ps 145, 18).

2. Der Herr ergreift Petrus bei der Hand, nicht umgekehrt. Auch wenn wir, von den Umständen übermannt, dazu nicht mehr in der Lage sind, dann gibt Er die notwendige Kraft, die wir nicht haben.

3. Petrus begann zu sinken, aber er versank nicht. Gott wird nicht zulassen, dass wir über unser Vermögen versucht werden und wird einen Ausweg schaffen, damit wir sie ertragen können (vgl. 1. Kor 10,13).