Wenn man die Geschichte Isaaks verfolgt, gewinnt man den Eindruck, dass sein Glaubensleben mehr so eine Art „Second-Hand-Leben“ war, das sich vom Glauben Abrahams ableitete.

Er wohnte mit Abraham in Zelten, ließ sich auf den Altar legen, weil er dem Glauben seines Vaters vertraute, er nahm die Frau, die Abraham für ihn ausgesucht hatte, und grub die Brunnen wieder auf, die sein Vater gegraben hatte.

Vielleicht war das der Grund, warum er auch in die gleichen Fehler verfiel wie sein Vater. Er nahm Zuflucht bei den Philistern, verleugnete seine Frau und erkannte zunächst nicht, dass die Linie der göttlichen Verheißungen in dem Zweitgeborenen fortgeführt werden sollte.

Erst als er bei der Segnung seiner Söhne den Betrug Jakobs bemerkte, wurde sein Glaube richtig wach und er erinnerte sich an die Verheißungen Gottes an Abraham und an die Worte Gottes bei der Geburt der Zwillinge. Er machte den Segen Jakobs nicht rückgängig und setzte ihn damit über Esau, so wie Gott es wollte.

Diese „First-Hand-Glaubenstat“ Isaaks war für Gott so wertvoll, dass Er sie in Hebräer 11 besonders erwähnte. Es war aber auch anscheinend das einzige im Leben Isaaks, was Gott im Blick auf sein Glaubensleben besonders erwähnenswert fand.

Natürlich war Isaak schon lange gläubig. Aber erst im Alter sehen wir wirklich deutlich, dass er sein Glaubensvertrauen selbst auf Gott setzte.

Wir lernen daraus, dass wir nicht vom Glauben unserer Eltern leben können. Es bringt auch nichts, das Leben unserer Eltern zu kopieren, denn dann fallen wir in dieselben Fehler. Lasst uns selbst unsere Glaubensaugen auf Ihn richten und unser Vertrauen auf Ihn setzen – und nicht erst, wenn unsere natürlichen Augen anfangen, den Dienst zu versagen.