Ihre Bedeutung für den Einzelnen

Christus ist als Sohn des Menschen in der Herrlichkeit und der Heilige Geist – eine göttliche Person – ist auf der Erde.

Die Wirkung dieser beiden großen Tatsachen auf den einzelnen Gläubigen wird in der Geschichte von Stephanus eindrücklich vorgestellt. Dieser demütige Diener ist ein charakteristischer Gläubiger des christlichen Zeitalters und zeigt die moralischen Merkmale, von denen die ganze Versammlung während der Abwesenheit Christi hätte geprägt sein sollen.

Die Schlussverse von Apostelgeschichte 7 zeigen einen Menschen auf der Erde, in dem eine göttliche Person wohnt – der Heilige Geist – und der alle seine Quellen in einem Menschen in der Herrlichkeit hat. Wir lesen: „Als er aber, voll Heiligen Geistes, unverwandt zum Himmel schaute, sah er die Herrlichkeit Gottes, und Jesus zur Rechten Gottes stehen“ (Vers 55). Herrliche Ergebnisse sind die Folge:

1. Er schaute nach oben. Ein Mensch auf der Erde, voll Heiligen Geistes, schaut nach oben! Ein solcher ist nicht gleichgültig gegenüber dem, was in ihm selbst oder um ihn herum ist, aber ist nicht charakteristisch für ihn, dass er in sich oder um sich herum schaut. In sich hinein zu schauen macht depressiv, um sich herum zu schauen verwirrt, aber nach oben zu schauen bedeutet, niemand zu sehen als Jesus allein.

2. Er schaute unverwandt nach oben. Er fixierte seine Augen auf einen anderen Ort und wollte weder durch das Böse in dieser Welt abgelenkt noch durch ihre Verlockungen abgehalten werden.

3. Er sah unverwandt zum Himmel. Der vom Heiligen Geist erfüllte Mensch ist verbunden mit dem Himmel, während die Füße über die Erde gehen. Ein solcher ist sich bewusst, dass er ein Genosse der himmlischen Berufung ist. In dem Maße wie wir uns der Leitung des Heiligen Geistes anvertrauen, werden wir in die himmlische Berufung eingeführt werden, wie damals Rebekka, die ihr Einverständnis gab, mit dem Knecht zu gehen und dann aus dem Land ihrer Väter herausgeführt wurde, um Teil mit Isaak in einem neuen Land zu haben (1. Mo 24). Die Kirche hat die Gegenwart des Heiligen Geistes ignoriert und sich infolgedessen auf der Erde niedergelassen, wo sie ihr Gewissen durch viel Eifer für das Wohl des Menschen beruhigt.

4. Beim Aufschauen zum Himmel sieht Stephanus die Herrlichkeit Gottes. Alles in dieser Welt spricht von der Herrlichkeit des Menschen. Doch dem vom Heiligen Geist erfüllte Mensch beschäftigt sich nicht länger mit der vergänglichen Herrlichkeit des sterblichen Menschen, sondern blickt zu einem Schauplatz, wo alles und jeder von der Herrlichkeit Gottes spricht. „In seinem Tempel spricht alles: Herrlichkeit!“ (Ps 29,9).

5. Er sieht nicht nur Herrlichkeit, sondern er sieht die Herrlichkeit Gottes und Jesus. Er sieht einen Menschen in der Herrlichkeit. An dem hellsten Ort des Universums, wo Gott in all seiner unendlichen Vollkommenheit völlig offenbart ist, sieht er einen Menschen. Alle anderen Menschen mögen nicht die Herrlichkeit Gottes erreichen, aber schließlich gab es einen Menschen – den Menschen Christus Jesus – der der Herrlichkeit entsprach, die Herrlichkeit aufrecht erhielt und in die Herrlichkeit einging. Das Kapitel beginnt mit dem Gott der Herrlichkeit, der einem Menschen auf der Erde erschien und endet mit einem Menschen, der in der Herrlichkeit Gottes im Himmel erscheint.

6. Der Mann, den er im Himmel sieht – Jesus – steht zur Rechten Gottes. Es gibt nicht nur einen Menschen in der Herrlichkeit, sondern dieser Mensch ist an den Platz höchster Macht und Ehre gestellt. Der, der in Umständen der Schwachheit in die Welt kam, der als armer Mann durch sie hindurch zog, der in Schwachheit gekreuzigt wurde, als Er sie verließ, besitzt jetzt im Himmel den Platz höchster Macht und Herrlichkeit.

7. Schließlich kann Stephanus sagen: „Siehe, ich sehe die Himmel geöffnet.“ Vor seinen Augen war eine himmlische Szene entfaltet worden, in der er die Herrlichkeit Gottes sieht. In der Herrlichkeit sieht er einen Menschen – den Menschen Christus Jesus, und diesen Menschen sieht er an dem Platz äußerster Macht. Doch er sieht noch mehr; er sieht, dass die Himmel geöffnet sind, sodass all diese Herrlichkeit und Macht des Menschen im Himmel Menschen auf der Erde zur Verfügung steht. Der Herr Jesus ist zwar in den Himmel zurückgekehrt, um einen Platz höchster Macht einzunehmen, aber Er hat den Himmel hinter sich offen gelassen, sodass all die Liebe und Macht und Gnade des Menschen im Himmel auf Menschen auf der Erde hernieder strömen kann.

Das Ergebnis dieser siebenfachen Vision, wenn wir es so nennen dürfen, wird in der Schlussszene des Erdenlebens des Stephanus sehr schön vorgestellt. Er ist ein Mensch auf der Erde, der vom Heiligen Geist geleitet ist und folglich alle seine Quellen in Christus in der Herrlichkeit hat. Wir sehen also in Stephanus ein schönes Beispiel von einem Menschen auf der Erde, der inmitten schrecklichster Umstände den Beistand von dem Menschen im Himmel erfährt. Des Weiteren sehen wir, dass so wie der Mensch in der Herrlichkeit dem Menschen auf der Erde beisteht, der Mensch auf der Erde den Menschen im Himmel repräsentiert. Stephanus ist erhaben über jeden Gedanken an sich selbst und wird so zu einem leuchtenden Zeugnis des Wesens Christi im Himmel. Wie sein Meister betet er für seine Feinde, befiehlt seinen Geist dem Herrn an und führt die lange Reihe der Märtyrer an, indem er sein Zeugnis mit seinem Blut versiegelt.

In Stephanus dürfen wir also die praktischen Ergebnisse sehen, die hervorkommen, wenn ein Gläubiger auf der Erde vom Heiligen Geist geleitet ist und seine Quellen in Christus im Himmel hat. Und das, was in Stephanus so schön vorgestellt wird, ist auch heute noch der Gedanke Gottes für sein Volk. Und wenn wir bedenken, dass Christus in der Herrlichkeit und der Heilige Geist noch auf der Erde ist, ist es immer noch möglich, diesen Gedanken Gottes zu entsprechen.