„Ihr Silber werden sie auf die Gassen werfen, und ihr Gold wird als Unflat gelten; ihr Silber und ihr Gold wird sie nicht erretten können am Tag des Grimmes des HERRN; ihren Hunger werden sie damit nicht stillen und ihren Bauch damit nicht füllen.“ Hesekiel 7,19

Zweiter Weltkrieg: Leningrad wird 900 Tage von der Deutschen Wehrmacht belagert. Die Versorgungslinien sind abgeschnitten. Im Innern der Millionenstadt regiert der Hunger und reißt Tausende in den Tod. Ratten, Hunde, Vögel, Katzen verschwinden schnell aus der Stadt. Die Menschen essen alles, was organischen Ursprungs ist: Klebstoff, Schmierfett und Tapetenkleister. Erde, in die geschmolzener Zucker geflossen ist, wird zu Höchstpreisen verkauft. Schmuck und wertvolle Gegenstände werden bedeutungslos, Nahrungsmittel hingegen enorm wichtig. Hier werden auf schreckliche, unmenschliche Weise Wertmaßstäbe neu definiert.

Wir tun sicher gut daran, auch einmal zu überlegen, was wichtig und unwichtig ist. Das Wichtigste des Menschen ist seine unsterbliche Seele. Reichtum, Ehre, Macht und Ansehen verblassen, wenn man das Licht der Ewigkeit darauf wirft. Wird es für die Menschen in der Verdammnis nicht unerträglich sein, wenn sie sich dessen bewusst werden, dass sie in ihrem ganzen Leben der Nichtigkeit nachjagten und das alles Entscheidende – die Sache mit Gott – verdrängt haben? Was wird es einem Menschen nutzen, wenn er die ganze Welt gewönne, aber seine Seele einbüßte?