Aufrechterhalten in Leiden

Niemand wird am Thron der Gnade so schnell vorgeladen wie leidende Gläubige. „An dem Tage, da ich rief“, sagt David, „antwortetest du mir; du hast mich ermutigt: in meiner Seele war Kraft“ (Ps 138,3). Petrus klopfte an die Tür derer, die versammelt waren, um für ihn zu beten, als diese gerade an der Tür des Himmels seinetwegen anklopften. Im Gefängnis eines Christen gibt es immer eine Tür mehr, als er sieht, durch die Christus mit einer Handbewegung einen Fluchtweg für seine Heiligen öffnen kann. Wenn Gott dich dahin gebracht hat, wird er dich auch wieder von dort wegbringen. Nie wirst du aus seinem Mund ein „Sieh du zu!“ hören, wenn deine Treue dich in die Dornen gebracht hat.

Sorge dich nicht, wenn du wie Jona über Bord geworfen wirst, bevor du nicht die Vorsorge gesehen hast, die Gott zu deiner Sicherheit getroffen hat; sie ist immer da, aber nicht immer wie Jonas Wal zu sehen. der von Gott gesandt, ihn an die Küste zu befördern. Das, wovon du denkst, dass es dich auffressen wird, ist vielleicht der Bote, den Gott gesandt hat, um dich sicher ans Land zu bringen.

Die Ägypter dachten, sie hätten Israel in der Falle, als sie sie am Ufer sahen. Und als die Gefahr vorüber war, waren sie in der Wüste, wo es nichts zu essen gab, und wo sie doch 40 Jahre gelebt haben, ohne Handel und Ackerbau, ohne Betteln und Rauben bei den benachbarten Völkern, sie sollten keinem von ihnen für einen Pfennig zu Dank verpflichtet sein. Was kann die Allmacht Gottes nicht alles tun, um für sein Volk zu sorgen.

„Der Herr ist mein Teil, sagt meine Seele; darum will ich auf ihn hoffen“ (Klgl 3,24). Hast du ihn nicht zu deinem Teil gemacht? Erwartest du keinen Himmel, wo du ihn für immer genießen kannst? Kann je ein Kerker äußerer Bedrängnis so dunkel sein, dass diese Hoffnung ihn nicht erleuchten kann? Der für dich ein Teil im Himmel bereitgelegt hat, wird auch alle Kosten auslegen, die du auf dem Weg dorthin benötigst.

Erinnere dich, wie oft Gott deine Ängste zerstreut und sich dein Unglaube als falscher Prophet erwiesen hat. Hat er nicht mit innerem Trost und äußerer Befreiung an deine Tür geklopft, als du die Kerze der Hoffnung bereits ausgemacht, das Warten auf ihn aufgegeben und dich angeschickt hattest, dich in das Bett der Verzweiflung zu legen? Warst du nie auf so traurigem Pfad, und die Stürme deiner Ängste so stark, dass selbst der Anker der Hoffnung eingezogen wurde, und dich deinen zweifelnden und verzweifelten Gedanken überließ, als ob jetzt deine ewige Nacht angebrochen wäre und kein Morgen mehr zu erwarten wäre? Doch selbst dann hat Gott sie alle Lügen gestraft, indem er unmerklich mit einer unerwarteten Überraschung der  Barmherzigkeit zu dir hereingekommen ist.