Da sitzt er jetzt: auf einem Feld, und um ihn herum – Schweine. Die „darf“ er hüten. Das hat er nicht gedacht, dass es einmal so weit kommen würde. Noch gar nicht lange ist es her, da hatte er viel Geld und viele Freunde. Allerdings hat er irgendwann gemerkt: Sie waren gar nicht seine Freunde, sondern die Freunde seines Geldes.

Noch früher, da hat er zu Hause gewohnt, bei seinen Eltern und seinem Bruder. Wenn er jetzt so darüber nachdenkt – schön dumm war er. Nein, nicht schön. Nur dumm. Eines Tages hat er von seinem Vater soviel Geld wie möglich gefordert. Damit ist er dann auf und davon, ins Vergnügen. Er hat das Geld „auf den Kopf gehauen“. Jetzt ist nichts mehr davon übrig. Alles ausgegeben. Und er sitzt bei den Schweinen. Nicht einmal mehr etwas Vernünftiges zu essen hat er.

Jetzt versteht er: Das ist alles meine Schuld! Was ich meinem Vater angetan habe – das hätte ich nicht tun dürfen. Das war Sünde gegen ihn und gegen Gott. Und wie schön ist es zu Hause! Ob mein Vater mich noch wieder aufnimmt? Vielleicht nur als seinen Knecht, aber bestimmt nicht mehr als Sohn.

Da kann er nicht mehr sitzen bleiben. Er macht sich auf und geht den weiten Weg nach Hause. Als er noch in weiter Ferne von seinem Elternhaus ist, kommt ihm jemand entgegengelaufen: der Vater! Wie denn: Keine Vorwürfe? Keine Ablehnung? Da sagt der Sohn: „Vater, ich habe gesündigt gegen den Himmel und vor dir, ich bin nicht mehr würdig, dein Sohn zu heißen.“ Der Vater hört, was sein Sohn sagt; aber dabei nimmt er ihn in die Arme und küsst ihn. Er nimmt ihn auf – nicht als Knecht, sondern als seinen Sohn.

So ist dieser Vater. Nein, besser noch: So ist Gott zu uns! Wir sind solche „verlorenen Söhne“. Wir haben gegen Gott gesündigt. Aber wenn wir zu ihm kommen und bekennen, was wir Böses getan haben, nimmt er uns auf. Ganz sicher!

[Aus dem Kalender „Kompass 2011“. Der „Kompass“ ist ein Kalender für junge Leute, der beim CSV-Verlag erhältlich ist, www.csv-verlag.de). An den Sonntagen gibt es bei diesem Kalender eine fortlaufende Auslegung und Andacht zu einem Bibelbuch.]