Das Johannesevangelium zeigt den Herrn Jesus besonders als den Sohn Gottes, der jederzeit über den Umständen steht und in göttlicher Energie seinen Weg geht. Das wird auch bei seiner Gefangennahme deutlich. Johannes beschreibt nicht den Kuss des Verräters, sondern stellt vor, dass Jesus der Menge entgegengeht und sie fragt, wen sie suchen (Joh 18,4).

Sie antworten: „Jesus, den Nazaräer“. Ja, für sie war er nur ein bedeutungsloser Mann, der aus einer bedeutungslosen Stadt kam – ein Nazaräer! Doch sogleich demonstriert der Herr, wen sie wirklich vor sich haben. Er sagt „Ich bin’s“ – und sie weichen zurück und fallen zu Boden.

Nachdem die mehrere hundert Mann wieder aufgestanden sind, wiederholt Jesus seine Frage. Und sie antworten wieder: „Jesus, den Nazaräer“. Sie sprechen noch einmal von dem Nazaräer und offenbaren keinerlei Wertschätzung dem gegenüber, der soeben seine göttliche Herrlichkeit gezeigt hatte. Auch die wunderbare Heilung von Malchus Ohr verändert nicht ihre feindselige Haltung – sie binden Jesus und führen ihn mitten in der Nacht wie ein Verbrecher ab.

So ist der Herr! So ist der Mensch!