Ein italienischer Philosoph prägt den Ausspruch: Der Zweck heiligt die Mittel. Doch das entspricht nicht den Gedanken Gottes.

So war es zwar richtig, dass Abraham und Sara einen Sohn haben wollten (weil es in Übereinstimmung mit der göttlichen Verheißung war), es war aber falsch, dass dazu Abraham mit seiner Magd schlief. Es war richtig, dass Jakob den besonderen Segen Isaaks haben wollte (denn Gott hatte im Blick auf Jakob geredet, dass er der Erste sein sollte), es war aber falsch, dass er dazu seinen Vater betrog.

Es kommt eben nicht nur auf das Was, sondern auch auf das Wie an. Es geht nicht nur um das Ziel, sondern auch um die Methode. Das zeigt auch der Apostel Paulus. In 2. Timotheus 2,5 heißt es, dass man nur dann gekrönt wird, wenn man gesetzmäßig gekämpft hat. Ein Sportler muss also erstens im Wettkampf sich einsetzen und sich zweitens an die Regeln halten. Und das gilt im übertragenen Sinn auch für den Kampf des Glaubens, bei dem die „Regeln“ durch das Wort Gottes definiert werden.

Das vollkommene Beispiel ist der Herr Jesus. Markus berichtet, dass er im Garten Gethsemane betete: „Und er sprach: Abba, Vater, alles ist dir möglich; nimm diesen Kelch von mir weg! Doch nicht, was ich will, sondern was du willst“ (Mk 14,36). Der Evangelist Matthäus hat die gleiche Szene vor Augen. Er berichtet so: „Und er ging ein wenig weiter und fiel auf sein Angesicht und betete und sprach: Mein Vater, wenn es möglich ist, so gehe dieser Kelch an mir vorüber; doch nicht wie ich will, sondern wie du willst“ (Mt 26,39). Der Herr Jesus wollte also nichts anderes tun als das, was sein Vater ihm zu tun gab. Aber er wollte es auch auf keine andere Weise tun, als sein Vater es wollte. Das ist richtungsweisend!