Manchmal hört man, man müsse aber doch zwischen irdischen und weltlichen Dingen unterscheiden. Die irdischen Dinge dürfe man ohne Weiteres genießen, nur von den weltlichen müsse man sich fernhalten. Doch Gottes Wort redet eine andere Sprache. In Philipper 3,19 sind diejenigen die „Feinde des Kreuzes des Christus, deren Ende Verderben, deren Gott der Bauch und deren Ehre in ihrer Schande ist, die auf das Irdische sinnen“. Jakobus 3,15 nennt die Weisheit, die nicht von oben herabkommt, „eine irdische, sinnliche, teuflische“. Andererseits wird das alttestamentliche Heiligtum Gottes ein „weltliches“ genannt (Heb 9,1).

Eine strenge Scheidung zwischen den biblischen Begriffen „irdisch“ und „weltlich“ lässt sich also nicht aufrechterhalten. Alles Weltliche ist irdisch, und alles Irdische kann zur Weltlichkeit verführen. Wer trotzdem auf einer Trennung dieser Begriffe besteht, muss sich die Frage gefallen lassen, ob er dadurch den Weg des Glaubens „breiter machen“ möchte. Schuld daran ist unser Herz, von dem der Prophet Jeremia sagt: „Arglistig ist das Herz, mehr als alles, und verdorben ist es; wer mag es kennen? Ich, der Herr, erforsche das Herz und prüfe die Nieren“ (Jer 17,9.10). Unser Herr beansprucht unser ganzes Herz für sich. Nicht halb, sondern ganz!

[Auszug aus dem Buch „Der erwachsene Christ“, www.csv-verlag.de]