Der Sekretär des englischen Staatsmannes Oliver Cromwell wurde nach Europa geschickt, um wichtige Geschäfte zu erledigen. Er übernachtete in einer Hafenstadt und wälzte sich schlaflos in seinem Bett hin und her. Nach alter Sitte übernachtete sein Diener mit ihm im gleichen Raum, und der schlief wunderbar tief und ruhig.

Als der Sekretär nicht mehr wusste, was er machen sollte, weckte er seinen Diener. Der fragte erstaunt, warum er denn nicht schlafen könne.

„Ich fürchte, etwas wird auf dieser Reise schief gehen“, war die Antwort des Sekretärs.

„Mein Herr“, sagte der Diener, „darf ich Ihnen ein paar Fragen stellen? Hat Gott die Welt regiert, bevor Sie geboren wurden?“

„Ganz gewiss tat er das“, meinte der Sekretär.

„Und wird er sie auch weiter regieren, wenn Sie tot sind?“, fragte der Diener.

„Sicher wird er das“, entgegnete sein Herr.

„Dann, mein Herr, lassen Sie ihn doch auch die Gegenwart regieren!“

In wenigen Minuten schliefen beide, der Sekretär und sein Diener, tief und ruhig.

Unser Fehler ist der, dass wir mit Gott in Wirklichkeit gar nicht mehr rechnen. Wir wollen vielfach alles ganz allein schaffen. Und doch will Gott der Herr unseres Alltags sein, auch der Herr unserer Sorgen.