„... indem ihr über das alles ergriffen habt den Schild des Glaubens, mit dem ihr imstande sein werdet, alle feurigen Pfeile des Bösen auszulöschen“ (Epheser 6,16).

So wichtig und nötig es ist, die Gedanken und Zuneigungen durch den Gürtel der Wahrheit in Ordnung zu halten, unser Verhalten durch den Brustharnisch in Gerechtigkeit zu bewahren und in Frieden durch diese Welt zu gehen (Verse 14.15), so wird doch noch etwas anderes für den christlichen Kampf gebraucht. Wir benötigen „über das alles“ den Schild des Glaubens, um uns vor den feurigen Pfeilen des Feindes zu schützen.

Hier bedeutet der Glaube nicht die Annahme des Zeugnisses Gottes über Christus, wodurch wir gerettet sind. Es geht hier um den täglichen Glauben und das Vertrauen in Gott, die uns die Zusicherung geben, daß Gott für uns ist. Unter dem Druck der vielfältigen Prüfungen, die über uns kommen, sei es durch die Umstände, durch Krankheit, durch Trauer oder in Verbindung mit den vielen Schwierigkeiten, die ständig unter den Kindern Gottes aufkommen, mag der Feind versuchen, unsere Seelen durch die schreckliche Vorstellung zu verdunkeln, daß Gott letztlich doch gleichgültig und nicht für uns sei.

In jener dunklen Nacht, als die Jünger auf dem See mit dem Sturm zu kämpfen hatten und die Wellen in das Schiff schlugen, war der Herr Jesus bei ihnen, doch Er schlief wie einer, dem ihre Gefahr gleichgültig ist. Das war eine Prüfung für den Glauben. Leider waren sie nicht geschützt durch den Schild des Glaubens, so daß ein feuriger Pfeil ihre Rüstung durchdrang und der schreckliche Gedanke aufkam, der Herr würde sich nach allem doch nicht um sie kümmern. So weckten sie Ihn auf und sagten: „Liegt dir nichts daran, daß wir umkommen?“ (Mk 4,37.38).

Ein feuriger Pfeil ist nicht ein plötzlicher Wunsch, eine Lust zu befriedigen, die aus unserem Fleisch, also von innen, kommt. Es ist vielmehr eine teuflische Einflüsterung von außen, die Zweifel an der Güte Gottes aufkommen lassen will. Satan schoß einen feurigen Pfeil auf Hiob ab, als seine Frau ihm in seiner furchtbaren Prüfung vorschlug: „Sage dich los von Gott und stirb!“ Hiob löschte diesen Pfeil mit dem Schild des Glaubens aus, denn er sagt: „Wir sollten das Gute von Gott annehmen, und das Böse sollten wir nicht auch annehmen?“ (Hiob 2,9.10). Der Feind benutzt in seinen Bemühungen, unser Vertrauen in Gott zu erschüttern und uns von Ihm abzuziehen, immer noch die schwierigen Umstände des Lebens. Der Glaube benutzt die gleichen Umstände, um sich näher an Gott zu halten und so über den Teufel zu triumphieren. Weiter mag Satan versuchen, gewisse abscheuliche Gedanken in unseren Sinn einzuflößen, gewisse Eingebungen des Unglaubens, die sich in die Seele brennen und den Geist verdunkeln. Solche Gedanken werden nicht durch menschliche Beweisführungen ausgelöscht oder indem wir zurückfallen in „Gefühle“ oder „Erfahrungen“, sondern durch den einfachen Glauben an Gott und sein Wort. [E&E 1993]