Nachdem Moses um ein weises Herz für sich und sein Volk gebetet hatte (Ps 90,12), breitet er sieben Bitten vor Gott aus (Ps 90,13–17). Er bittet um das Handeln Gottes zugunsten seines Volkes. Es sind sieben Bitten eines Mannes, der sicher ein weises Herz hatte:

Kehre wieder, HERR!- Bis wann?-

Das ist die erste Bitte: Gott möge doch wieder zu seinem Erbarmen zurückkehren und sich von seinem Zorn und Grimm abwenden. „Bitte kein Zorn mehr!“

Und lass dich's gereuen über deine Knechte!

Die zweite Bitte: „Bitte keine Strafe mehr.“

Sättige uns früh mit deiner Güte, so werden wir jubeln und uns freuen in allen unseren Tagen.

Die dritte Bitte: Mose möchte mit der Güte früh gesättigt werden. „Bitte keinen Mangel mehr.“

Erfreue uns nach den Tagen, da du uns gebeugt hast, nach den Jahren, da wir Übles gesehen!

Die vierte Bitte: Mose, der für sein Volk spricht, möchte nach harten Jahren der Sklaverei und der Wüstenwanderung Freude sehen. „Bitte erfreue uns.“

Lass deinen Knechten erscheinen dein Tun, und deine Majestät ihren Söhnen!

Die fünfte Bitte: Sie wollen Einsicht in die Handlungen und in die Größe Gottes haben. „Bitte schenke uns Erkenntnis!“

Und die Huld des Herrn, unseres Gottes, sei über uns!

Die sechste Bitte: Sie wollen nicht „nur“ Gottes Handlungen anschauen, sondern auch die Huld Gottes erleben. „Bitte gewähre uns deine Freundlichkeit.“

Und befestige über uns das Werk unserer Hände; ja, da Werk unserer Hände, befestige es!

Die siebte Bitte: Gott möge doch das Werk ihrer Hände befestigen. Und weil das Werk so schwach ist, wiederholt Mose seine Bitte. „Bitte schenke, dass unser Werk für dich Bestand hat.“

In diesen sieben Bitten sehen wir eine Steigerung: Abwendung vom Zorn, Beendigung der Zucht, Aufhören des Mangels, Freude statt Beugung, Erkenntnis Gottes, erlebte Huld und befestigtes Werk.

Wir haben ein weises Herz, wenn wir jeden Tag bewusst leben – leben mit und für unseren großen Gott.