„Ihr werdet von allen gehasst werden um meines Namens willen. Wer aber ausharrt bis ans Ende, dieser wird errettet werden“ (Mt 10,22). In dieser Stelle geht es um den jüdischen Überrest in Drangsalszeit. So auch in Matthäus 24,13.

Die Errettung an diesen Stellen wird gern wie folgt erklärt: „Es geht bei der Errettung um den jüdischen Überrest am Ende der Tage. Wenn sie ausharren, wenn sie treu sind, dann werden sie ins Reich eingehen, das der Herr aufrichten wird, und frei von allen Bedrängnissen sein.“

Das ist an sich auch richtig. Nur eine Sache sollte man nicht übersehen: Viele gläubige Juden werden in dieser Zeit um ihres Zeugnisses willen getötet werden (Mt 10, 21 und 24, 9)! Und jetzt die Frage: Sind sie dann nicht „gerettet“? Doch, gewiss! Auch wenn sie nicht als auf der Erde lebende Menschen ins Reich eingehen werden, so werden sie doch am Reich teilhaben vom Himmel her! Nur, wer nicht ausharrt, wer den Glauben wegwirft, der wird nicht am Reich teilhaben können. Man muss solange ausharren, solange der Druck da ist. Der Tod oder die Erscheinung des Herrn kann den Druck beenden.

Auch die Versiegelung der Israeliten (Off 7) will nicht sagen, dass diese Versiegelten alle lebendig in das Reich eingehen werden, denn viele werden ja, wie gesagt, in den Drangsalen sterben (Off 13,7). Es geht auch hier darum, dass sie vor den Zornesausgüssen Gottes bewahrt und in seinen Segen (ob als Lebende auf der Erde oder als Auferstandene) eingeführt werden.