„... die einst ungehorsam waren, als die Langmut Gottes harrte in den Tagen Noahs, während die Arche zugerichtet wurde, in die wenige, das ist acht Seelen, eingingen und durch Wasser gerettet wurden, welches Gegenbild auch euch jetzt errettet, das ist die Taufe“ (1. Pet 3,20–21).

Zu dieser Stelle gibt es so manche komplizierte Erklärung. Doch wenn man es ganz einfach auf den Punkt bringt und sagt „Die Taufe rettet!“, dann erntet man vielfach Stirnrunzeln.

Und es ist natürlich auch ganz klar: Die Taufe kann uns nicht in den Himmel bringen. Sie hat mit der ewigen Herrlichkeit und der Hölle nichts zu tun. Die Taufe hat es mit einer Stellung zu tun, die man auf der Erde einnimmt.

Das Problem ist, dass wir, wenn wir von „Rettung“ oder “Errettung“ hören, sogleich an die Befreiung von dem Höllengericht denken. Diese Denkart ist aber viel zu schmal: Das Wort „Errettung“ hat in der Bibel ganz verschiedene Bedeutungen. An vielen Stellen ist nicht die ewige Errettung (so wie in Eph 2,8) gemeint. Es gibt zum Beispiel eine Rettung in den Umständen des Lebens – der Christ kann dabei von äußeren und inneren Gefahren errettet werden (Heb 7,25). Es gibt auch die Herausrettung aus dieser Welt bei der Entrückung in den Himmel (1. Thes 5,9). Oder auch die Rettung vor dem leiblichen Tod (Apg 27,44).

Die Frage ist natürlich jetzt, inwiefern die Taufe rettet. Nun, die Taufe rettet, weil sie uns äußerlich von der Welt trennt, die unter dem Gericht Gottes steht.

Gehen wir zurück in die Tage Noahs: Solange die Flut noch nicht gekommen und Noah in die Arche gestiegen war, war er verbunden mit der alten, verdorbenen Welt. Erst durch die Flut wurde ein klarer Trennungsstrich gezogen. Nach der Flut wusste man, dass Noah mit dieser Welt, die unter dem Gerichtsurteil stand, moralisch nichts zu tun hatte. Noah stand als Gläubiger nicht in Gefahr verloren zu gehen, doch von Rettung im vollen Sinn konnte man erst sprechen, als er die gereinigte, „neue“ Erde betrat (1. Pet 3,18–22).

Wer an den Herrn Jesus glaubt, wird nicht verdammt werden (Mk 16,16). Ob er getauft ist oder nicht, spielt dabei keine Rolle (vgl. Lk 23,43). Aber erst mit der Taufe vollzieht man den Stellungswechsel von der bösen Welt hin zu dem Bereich der Segnungen Gottes. Und nur  wer diesen Schritt getan hat, wird als „gerettet“ im Blick auf die Erde bezeichnet.

Petrus rief seinen Zuhörern einst zu: „Lasst euch retten von diesem verkehrten Geschlecht!“ (Apg 2,40). Viele nahmen sein Wort auf uns wurden getauft. Damit trennten sie sich äußerlich von dem Volk, das den Messias gekreuzigt hatte. Sie stellten sich auf den „Boden der Rettung“ bzw. “auf den Boden des christlichen Bekenntnisses“. Jetzt waren sie gerettet.

Die Taufe macht uns äußerlich zu Christen. Durch sie kommt Christus nicht in das Herz hinein, aber wir ziehen ihn dadurch an: „So viele ihr auf Christus getauft worden seid, ihr habt Christus angezogen“ (Gal 3,27).

Hast du Christus angezogen? Bist du getauft?