Römer 6 ist ein schwieriges Kapitel. Wir beißen uns leicht an Details fest, die wir nicht recht einordnen können, und verlieren dabei rasch den Zusammenhang aus den Augen. Deshalb möchte ich einmal versuchen, die Kernaussagen der grundlegenden ersten elf Verse dieses Kapitels möglichst kurz gefasst zu beleuchten.

  • Wir Christen sollen nicht in der Sünde verharren und die Gnade missbrauchen wollen. (Vers 1)
  • Denn wir sind der Sünde gestorben. Das gilt für alle Gläubigen. Es ist eine göttliche Tatsache. (Vers 2)
  • Wir haben diese Wahrheit in der Taufe zum Ausdruck gebracht. Wir sind auf Christus getauft worden, der für uns in den Tod gegangen ist. Die Taufe ist ein Begräbnis. (Vers 3–4)
  • Christus blieb nicht im Tod. Er ist auferweckt worden und lebt ein ganz anderes Leben. Wir, die wir mit ihm verbunden sind, leben deshalb auch eine neue Art von Leben. (Vers 4)
  • Eines Tages werden wir auch – wie Christus – auferstehen. Dann werden wir nicht nur von der Herrschaft der Sünde, sondern von der Sünde selbst frei sein. Im Glauben leben wir heute schon in der Auferstehungswelt des Herrn Jesus. (Vers 5)
  • Jetzt wissen wir, dass unser alter Mensch mitgekreuzigt worden ist. Daraus folgt, dass wir mit der Maschinerie der Sünde in uns abgeschlossen haben. (Vers 6)
  • Wir sind freigesprochen von der (in uns wohnenden) Sünde. Ein Toter kann nicht mehr wegen seines Eigenwillens zur Rechenschaft gezogen werden, der Herrschaftsanspruch der Sünde ist erloschen. (Vers 7)
  • Wenn wir mit Christus gestorben sind, so werden wir, die wir ihm verbunden sind, auch ewig mit ihm leben. Denn der Tod herrscht nicht mehr über ihn, und so werden auch wir nichts mehr mit dem Tod zu tun haben. (Vers 8–9)
  • Christus hat auch mit der Sünde, dem Verursacher des Todes, nichts mehr zu tun. Denn nach seinem Tod ist er nicht mehr von Sünde umgeben, wie es vorher auf der Erde war, und so lebt er ohne dieses „Hindernis“ für Gott. (Vers 10)
  • Wir sollen die Wahrheit im Glauben annehmen, dass wir der Sünde tot sind. Nun leben wir getrennt von der Sünde nur für Gott, so wie Christus Jesus es im Himmel tut.  (Vers 11)

Zusammenfassung: Wir sollen nicht so tun, als ob wir keine Sünde, keine böse Natur, hätten. Wir sollen die Sünde nicht auf die leichte Schulter nehmen, sondern den Standpunkt Gottes einnehmen: Gott sieht mich getrennt von der Sünde, so wie Christus der Sünde gestorben ist und die Frage der Sünde gelöst hat. Jetzt lebe ich in Neuheit des Lebens, so wie Christus, bei dem ich bald ewig sein werde, im Himmel lebt.