Der Spross ist Gott

Im Alten Testament treffen wir keine einzige Prophezeiung an, die mit direkten Worten sagt, dass der Spross Gott ist. Es wird trotzdem eine Schriftstelle dafür herangezogen, nämlich Jesaja 4,2:

„An jenem Tag wird der Spross des Herrn zur Zierde und zur Herrlichkeit sein“.

Wörtlich steht hier allerdings nichts von der Gottheit des Herrn Jesus. Als Gott ist er ewig und als solcher kann er dann auch nicht als „Spross“ erwähnt werden.

Ohne den Ausdruck „Spross“ zu gebrauchen, wird die Gottheit des Messias zum Beispiel in folgenden Texten angezeigt: Jesaja 9, 5 und 40, 9. Es ist Johannes, der den Herrn als Sohn Gottes beschreibt, wie sich deutlich aus seinen eigenen Worten zeigt (Joh 20,31) und aus vielen anderen Abschnitten in seinem Evangelium (siehe u.a.: Joh 1,1; 5,17+18; 8,58; 14,9).

In diesem Evangelium vermissen wir ein Geschlechtsregister; wie sollte auch von Gott, dem Sohn, ein Geschlechtsregister gegeben werden können? Johannes 1 spricht daher auch direkt über den Schoß der Ewigkeit mit den majestätischen Worten: „Im Anfang war das Wort und das Wort war bei Gott und das Wort war Gott“. Johannes zeigt uns den Heiland als den Sohn Gottes, der auf die Erde gekommen ist, um auf das Kreuz erhöht zu werden, damit jeder, der an Ihn glaubt, ewiges Leben habe. Aber dieser selbe Johannes wollte während seines Umherziehens mit dem Herrn Donner auf die Samariter herabkommen lassen, die dem Heiland keine Unterkunft gewähren wollten. Dennoch wurde er durch Gott befähigt, das Evangelium von Jesus Christus, dem Sohn Gottes, zu schreiben, durch den „Gnade und Wahrheit geworden sind“ (Joh 1,17).

Jesus Christus ist der Messias, der Knecht, der Mensch, der Sohn Gottes… Eine einzelne Prophezeiung würde seiner Person nicht gerecht werden. Ein Evangelium wäre zu wenig, um seine Person zu beschreiben. Wie groß ist unser Heiland!

[Aus „Bode“; 1984]