Der Herr aber ist der Geist; wo aber der Geist des Herrn ist, ist Freiheit. Wir alle aber, mit aufgedecktem Angesicht die Herrlichkeit des Herrn anschauend, werden verwandelt nach demselben Bild von Herrlichkeit zu Herrlichkeit, als durch den Herrn, den Geist. (2. Korinther 3,18)

Dieser Vers wird gelegentlich so verstanden, als würde er eine Aussage über die geheimnisvolle Einheit in der Person der Gottheit treffen. Und in dieser Einheit wäre der Herr von dem Geist nicht zu unterscheiden. So wäre der Herr der Geist und auch der Geist der Herr.

Aber die Einheit in der Gottheit ist doch gar nicht das Thema in 2. Korinther 3. Außerdem würde dann doch eher von „Gott“ als vom „Herrn“ gesprochen (in Epheser 4,4.5 wird der „Herr“ von dem „Geist“ auch unterschieden).

Nun, am Anfang von 2. Korinther 3 hatte Paulus geschrieben, dass die Korinther ein Brief Christi seien. Der lebendig machende Geist Gottes hatte etwas auf ihre Herzen geschrieben (Vers 3.6). Diesen Gedanken greift Paulus nun in Vers 17 auf (Verse 7–16 sind eine Einschaltung). Er zeigt: Das Thema des Heiligen Geistes, das, was er auf die Herzen schreibt, ist: der Herr.

Der Heilige Geist ist zu dem Zweck und mit der Aufgabe auf die Erde herabgekommen, von dem verherrlichten Christus auf der Erde zu zeugen (Joh 16,12–15). Wenn wir nun, mit aufgedecktem Angesicht, die Herrlichkeit dieses Herrn in der Kraft des Geistes anschauen, dann werden wir verwandelt. Und zwar von der Herrlichkeit des Herrn droben zu der Herrlichkeit als Ausstrahlung in uns. Dies geschieht durch den Herrn, der den Heiligen Geist dazu benutzt.