Psalm 1,6: „Der HERR kennt den Weg der Gerechten“.

Wir stehen in diesem Psalm am Anfang dieses Buches der Lieder. Dieses „sefer tehillim“ („Buch der Psalmen“) bedeutet eigentlich „zupfen“ oder „mit Saitenspiel“. Wir dürfen uns durch die lieblichen Verse, die David, die Kinder Korahs und viele andere für uns niedergeschrieben haben, erwärmen lassen. Lieder, die oft unter dem Druck der Mühen, Nöte und Verzweiflung entstanden sind, aber auch durch Gottvertrauen. So wie die Gitarre erst dann einen Laut von sich gibt, wenn die Saiten gespannt sind und die Musik sich durch die Hinzufügung eines Kreuzes erhöht, so scheint das auch im Leben dieser Gottesmänner zu sein: Dort, wo sie ihre eigene Kleinheit erfahren, erhebt sich ein Lob Gottes von ihren Lippen.

Dieser Psalm ist sozusagen eine Inhaltsangabe des ganzen Buches. Es werden zwei Wege beschrieben: der Weg des Sünders, des Gottlosen, und der Weg des Gerechten. Wir werden aufgefordert, dem Psalmisten in seiner Wahl des Weges zu folgen. Er achtet auf die Beschäftigungen des Sünders, auf ihre Gedanken und Gespräche, auf ihre Frucht und ihr Ende und stellt fest, dass ihr Weg lediglich Spreu hervorbringt; aber er sieht auf dem anderen Weg reiche Frucht. Dass auf der Erde einmal so ein Gerechter sein würde, können wir in Psalm 2 lesen. Dort wird Gott uns seinen Sohn vorstellen.

Er konnte sich „der Weg, die Wahrheit und das Leben“ nennen und „der wahre Weinstock“. Sein Leben war für Gott wohlgefällig, ja so, dass Gott ihn „den Gerechten“ nennt. Und wenn Petrus uns Ihn in seinem ersten Brief beschreibt, fügt er hinzu, dass „Christus einmal für Sünden gelitten, der Gerechte für die Ungerechten, damit er uns zu Gott führe“ (1. Pet 3,18).

[Übersetzt aus dem Holländischen]