Wir dürfen Gabe und Begabung nicht verwechseln. Das eine ist geistlich und das andere ist natürlich. Unsere Gnadengabe sollen wir im Dienst für den Herrn gebrauchen, dazu hat er sie uns ja gegeben. Unsere Begabung fließt in den Dienst des Herrn mit ein, ist aber nicht dafür ausschlaggebend.

Einige Beispiele mögen diesen Punkt klarer machen: Wenn jemand sehr sportlich ist, muss er nicht Profi-Sportler werden, um dann auf internationaler Ebene ein besonderes Zeugnis sein zu können, sei es durch Fair-Play oder ein T-Shirt mit dem Aufdruck „Jesus liebt dich“. Wer musikalisch ist, braucht nicht anstreben, in große Konzerte auftreten zu können, um dann mit einem „Soli Deo Gloria“ das Ganze christlich aufzupolieren. Der Mathematiker muss sich nicht verbissen zu einem angesehenen Professor hocharbeiten, weil „der Herr ihm diesen klugen Kopf nun mal gegeben hat.“ Und, der der ein Naturtalent im Schauspielern ist – muss er wirklich seine Begabung ausleben, um den Herrn gerade darin zu dienen? Und was soll der tun, der muskulös ist und gut boxen kann? Wie soll diese natürliche Veranlagung für den Herrn geheiligt werden?

Unsere Begabungen, unsere natürliche Fähigkeiten sind im Dienst für den Herrn nicht unbedeutend, aber wir dürfen sie auch nicht überbetonen. Aber die Gabe, die uns der verherrlichte Christus gegeben hat, sollen wir fleißig in seinem Dienst gebrauchen.