Ich freute mich, als sie zu mir sagten: Lasst uns zum Haus des HERRN gehen! (Ps 122,1)

Wenn die Israeliten über das Haus des Herrn redeten, sprachen sie von dem Tempel in Jerusalem, in dem Gott wohnte. Als der Herr Jesus gestorben war, riss der Vorhang von oben nach unten. Für jeden war sichtbar, dass Gott dort nicht mehr wohnte. Hat Gott denn kein Haus mehr auf der Erde? Doch, aber es ist nicht aus Stein. Es ist ein Haus, das aus lebendigen Steinen besteht. Es wird durch Menschen gebildet. In unserer Zeit sind die Christen gemeinsam dieses geistliche Haus, der Wohnort Gottes. Sie befinden sich in diesem durch Gott selbst hergestellten Haus. In unserer Zeit kann also kein einziges menschliches Bauwerk „Haus des Herrn“ genannt werden.

Wenn ein gläubiger Israelit bei dem Gedanken schon froh war, zum Tempel zu gehen und Gott zu loben, wie viel Freude dürfen wir Christen dann erst erfahren, wenn wir uns bewusst machen, dass Gott immer in uns bleibt, immer und überall?

Natürlich ist es schön, am ersten Tag der Woche gemeinsam mit anderen den Herrn zu erheben. Dann haben wir auch das Gefühl, zum Haus Gottes „hinaufzugehen“. Dann sehen wir unsere Mitgläubigen als Brüder und Freunde. Aber wir dürfen auch an den anderen Tagen der Woche durch Christus Gott stets ein Lobopfer bringen, nämlich die Frucht unserer Lippen, die seinen Namen bekennen.

Suchen wir auch für unsere Geschwister das Gute, nicht weil sie so lieb und artig sind, sondern weil sie gemeinsam das „Haus Gottes“, das ist die „Versammlung des lebendigen Gottes“, bilden?

Dann gleichen wir Mordokai, der für sein Volk das Gute suchte und zum Heil aller seiner Volksgenossen redete.

[Aus dem Holländischen übersetzt]