Ohne mich könnt ihr nichts tun. (Joh 15,5)

Genau wie im Buch Prediger wird in diesem Psalm die Eitelkeit des Lebens ohne Gott vorgestellt. Jeder Mensch versucht in seinem Leben etwas aufzubauen. Wenn es dann einmal soweit ist, musst du darüber wachen, dass es erhalten bleibt. Was du aufgebaut hast, wird allerdings niemals standhalten, wenn du nicht mit Gott, dem Herrn, rechnest. Das Geheimnis eines glücklichen Lebens liegt nicht in eigenen Werken. Du kannst noch so sehr dein Bestes geben, ohne den Herrn ist jeder Einsatz eigentlich vergebens. Demgegenüber behauptet der Psalmist, dass, wer ein Geliebter des Herrn ist, eigentlich nichts dafür tun muss: Es wird ihm sozusagen in den Schoß gelegt. Während er ruhig schläft, sorgt der Herr dafür.

Diese Schwarz-Weiß-Darstellung ist dazu gedacht, zu uns durchdringen zu lassen, welche Priorität der Herr in unserem Leben erhalten muss. Im Neuen Testament stellt der Herr Jesus uns genauso vor, dass wir erst das Königreich Gottes suchen sollen, und dass Er dafür sorgen wird, dass uns nichts fehlt.

Im zweiten Teil dieses Psalms ist die Rede vom Kindersegen. Das illustriert sehr schön den Grundsatz, den der Psalmdichter in den vorigen Versen ausgeführt hat. In der Zeit, in der noch keine Rede von „Reagenzglas-Befruchtung“ und anderen technischen Eingriffen war, war das Zeugen von Kindern keine selbstverständliche Sache. Es war in Gottes Hand. Ohne Ihn gab es keinen Segen.

Heute erscheint so eine Glaubenssprache überholt. Der moderne Mensch denkt, dass er es ohne Gott schon hinkriegen wird. Dennoch müssen wir alle den Unterricht dieses Psalms früher oder später lernen: Ohne den Herrn sind wir nichts, in Ihm besitzen wir alles!

[Aus dem Holländischen übersetzt]