Was hat es mit dem Sabbat auf sich? Das erste Mal wird er im Schöpfungsbericht erwähnt.  Dort  heißt es, dass Gott nach den sechs Tagen der Schöpfung am siebten Tag, am Sabbat, ruhte, und diesen Tag heiligte (1. Mo 2,2–3).

Der Sabbat wird erst wieder im Zusammenhang mit der Gesetzgebung im zweiten Buch Mose erwähnt. Das zeigt schon, dass der Sabbat nicht eine moralische Anordnung war, die für alle Zeitalter gültig ist. Der Sabbat gehört vielmehr zum zeremoniellen Teil des Gesetzes, das in Christus seine Erfüllung gefunden hat (vgl. Kol 2,16).

Es ist bemerkenswert, dass der Sabbat erst angeordnet wurde, nachdem das Volk aus Ägypten erlöst und als Volk Gottes geheiligt war (5. Mo 5,15; 2. Mo 20,12). Der Sabbat ist für ein erlöstes Volk und nicht für die ganze Welt. Es ist noch eine Sabbatruhe dem Volk Gottes (heute) – und nur diesem – aufbewahrt ist (Heb 4,6).

Diese wahre Sabbatruhe kann nur durch Christus gefunden werden. Eigene Werke sind ausgeschlossen. Darum musste in Israel jemand, der den Sabbat brach, getötet werden (4. Mo 15,32). Wenn schon der Schatten so sehr „verteidigt“ werden musste, wie viel mehr die Wirklichkeit des Christus!

Als Christus auf der Erde war, zeigte er, dass das Volk der Juden, das eine eigene Gerechtigkeit aufrichten wollte, weit von der Sabbatruhe entfernt war. Deshalb wirkte Christus viele Wunder gerade auch am Sabbat. Der Schatten wich – Christus war gekommen.

Am Sabbat nach seiner Kreuzigung lag Jesus im Grab. Erst am nächsten Tag nach dem Sabbat stand er aus den Toten auf. Und dann vergingen sieben Sabbate (was andeutet, dass der Sabbat und die Anordnungen des Gesetzes vollkommen beendet sein mussten) bis Gott, der Heilige Geist, auf diese Erde kam und die Versammlung Gottes bildete.

Wir stehen heute auf dem Boden der neuen Schöpfung, die mit der Auferstehung des Herrn Jesus am ersten Tag der Woche begonnen hat. Jedem Christen sollte klar sein, dass er den Sabbat, der zur alten Schöpfung gehört, nicht zu halten hat, aber dass dem Sonntag eine besondere Stellung einzuräumen ist.

[In Anlehnung an „The Sabbath and the Lord’s Day“ von C. Stanley]