April 1945, eine kleine Stadt in der Nähe von Berlin. Die Stimmung ist depressiv. Die schwarz umrandeten Briefumschläge mit dem „Eisernen Kreuz“ sind in viele Häuser gedrungen und der Krieg tobt in unmittelbarer Nähe.

Da stehen zweihundert Menschen dicht gedrängt vor dem Kino. Sie wollen ein bisschen Abwechslung haben und dem traurigen Alltag entfliehen. Es wird 20 Uhr, die Vorstellung beginnt. Aus dem Lautsprecher tönt ein bekannter Schlager: „Schau nicht hin, schau nicht her, schau nur geradeaus. Und was dann auch kommt, mach dir nichts daraus.“ Endlich läuft der Hauptfilm. Es ist ein bedeutungsloser Streifen, aber er bringt die kriegsmüden Menschen zum Lachen.

Plötzlich wird der Film gestoppt und der Kinobesitzer stürzt in den Zuschauerraum: „Luftalarm, der Saal ist sofort zu räumen!“ Da kommt es ihm aus zweihundert Kehlen entgegen: „Weiterspielen! Lasst uns zufrieden mit dem verfluchten Krieg da draußen. Weiterspielen, weiterspielen!“ Kurz darauf sind wieder bewegte Bilder auf der Leinwand zu sehen. Die Illusion geht weiter. Aber die Realität ist furchtbar: eine ungeheure Detonation zerreißt die Luft. Die Kinobesucher werden unter Stein und Staub begraben. Das Lachen verwandelt sich in Weinen.

Wir empfinden Mitleid, fragen uns aber auch: Warum waren sie nur so leichtsinnig? Ja – und warum sind wir es? Haben wir nicht auch schon ernste Warnungen einfach beiseite geschoben? Von dem Wunsch nach Freude und Spaß beseelt, wollten wir nichts über den Tod und das Gericht Gottes hören. Wir haben es als Panikmache und Angstmacherei abgetan. Doch das ist ein gefährliches Spiel. Hören wir besser auf die Warnungen der Liebe Gottes!