Früh wirst du, Herr, meine Stimme hören. (Psalm 5,4)

Das Ende des vorigen Psalms zeigt, dass der Gläubige in Ruhe schlafen kann, nachdem er zu Gott gerufen hat. In dem Psalm, den wir jetzt vor uns haben, sehen wir den Gläubigen, wie er aufwacht. Wenn er dem Tag entgegensieht, fühlt er sich schwach. Was wird ihm dieser Tag wieder bringen? Er weiß es nicht. Zum Glück weiß der Gläubige, dass es Einen gibt, für den der kommende Tag keine Überraschungen bereithält. Darum kommt er am frühen Morgen sofort wieder ins Gespräch mit Gott. Und der Herr ist da, um zuzuhören. Das darf der Gläubige auch wissen. Darum redet er nicht einfach in die Luft, sondern weiß, an wen er sich richtet.

Er bittet auch in dem Vertrauen, dass der Herr Antwort geben wird auf sein Gebet. Darum sagt er: „Merke auf.“ Worum bittet er denn? Nun, er weiß, dass er den Tag unter solchen zubringen muss, die gottlos sind, unter Menschen, für die gilt, was in Vers 10 steht. Darum bittet er um Führung für den Tag der vor ihm liegt. „Leite mich, Herr, in deiner Gerechtigkeit.“ Er bitte auch darum, den Weg des Herrn klar erkennen zu können. Das ist kein vages und allgemeines Gebet, sondern sehr gezielt. Der Herr lädt uns ein, dem Vorbild des Psalmdichters zu folgen. Wir dürfen alle unsere Wünsche durch Gebet und Flehen mit Danksagung bei Gott bekannt machen (Phil 4,6).

In den Schlussversen dieses Psalms scheint es so, als wenn der Beter während seines Gebetes schon zu einer Antwort auf sein Gebet kommt. Geht dir das auch schon mal so? Du sprichst mit Gott über ein Problem und indem du mit Ihm darüber sprichst, hast du schon eine Lösung vor Augen. So kann ein Gebet wirken. Was für ein gewaltiges Mittel ist es doch und wie wenig machen wir davon Gebrauch. Gebet schützt uns bei Gott und gibt uns das Bewusstsein seiner Beschirmung. Dann werden wir inmitten aller Gottlosigkeit erfreut sein und jubeln und frohlocken.