Psalm 10,14: Auf dich verlässt sich der Schwache.

In diesem Psalm sehen wir den großen Gegensatz zwischen dem Gottlosen und dem Frommen, dem Menschen, der Gott kennt und auf Ihn vertraut. Der Gottlose rechnet überhaupt nicht mit Gott. Alle seine Gedanken sind: Es ist kein Gott. Sein Mund ist von Fluch und Betrug erfüllt. Dies ist einer der Texte, die Paulus in Römer 3 zitiert, um zu zeigen, dass niemand gerecht ist und dass die ganze Welt Gott gegenüber schuldig ist. Von Natur aus sind wir alle wie dieser stolze Gottlose, wie dieser Mensch ohne Gott.

Es ist einzig Gottes Gnade, die uns zeigt, wer wir in uns selbst sind: Gottlose, Sünder, Feinde Gottes (vgl. Röm 5,6–10). Doch Gott verändert Menschen. Er gibt uns ein neues Herz, so dass wir Ihn zu fürchten lernen. Dann bekommen wir auch einen ganz anderen Blick für uns selbst. Dann sind wir nicht mehr stolz und hochmütig, sondern wissen uns vollkommen abhängig von Gott. Der Psalmist deutet sich immer als der Schwache und Elende an. Doch er hat einen mächtigen Helfer, zu dem er zwecks Hilfe und Kraft aufsieht.

Gott wird zu seiner Zeit das Gebet des Demütigen erhören und auf der Erde Recht üben, so dass niemals mehr einer Menschenseele Furcht eingejagt wird. Auf wen setzen wir unser Vertrauen: auf uns selbst oder unsere eigene Kraft? Lasst uns das nicht tun, sondern uns selbst ganz dem Herrn anvertrauen. Er ist ein Helfer groß an Kraft.