„Und sie ließ ihn auf ihren Knien einschlafen, und rief einen Mann und ließ die sieben Flechten seines Hauptes abscheren; und sie fing an, ihn zu bezwingen, und seine Stärke wich von ihm. Und sie sprach: Philister über dir, Simson! Da wachte er auf von seinem Schlafe und dachte: Ich werde davonkommen wie die anderen Male und mich herausschütteln. Er wusste aber nicht, dass der HERR von ihm gewichen war“ (Richter 16,19.20).

Oft sagt man von Simson, dass das Geheimnis seiner Kraft in den Haaren lag. Auch wenn diese Ausdrucksweise nicht falsch sein mag, so ist doch klar, dass nicht den Haaren als solchen irgendwelche Kräfte innewohnten, und insofern ist die Aussage missverständlich. Gott war es, der Simson die außergewöhnliche Kraft verlieh, solange er seine Weihe, und auch das äußere Zeichen davon (die langen Haaren) hatte.

Wenn in Israel ein Mann mit langen Haaren herumlief, wusste man, dass es einer ist, der sich Gott geweiht hatte. Simson war als solcher bekannt und klar erkennbar; seine Kraft wird man auch dem Eingreifen Gottes zugeschrieben haben. Wenn er mit kurzen Haaren genauso den Feind geschlagen hätte, wäre schnell der Schluss gezogen worden, dass es nur natürliche Kraft bei ihm gewesen war. Doch das war es nicht. Das machte Gott ganz klar.

In Vers 20 heißt es, dass der HERR von ihm gewichen war. Und das war die Ursache dafür, dass sich seine Löwenkraft in wenigen Minuten auf ein normales menschliches Maß reduzierte.