Verirrungen, wer sieht sie ein? Von verborgenen Sünden reinige mich! Psalm 19,13

„Na, hast du heute wieder nur Katzenwäsche gemacht?“, fragt der Vater gutmütig, als Sven mit zersausten Haaren und wie immer auf den letzten Drücker zum Frühstück kommt. Sven murmelt etwas Unverständliches, weil er gerade versucht, ein Stück Brötchen mit seinem Kakao herunter zu spülen und gleichzeitig nach seiner Schultasche zu angeln.

Katzenwäsche! Wie waschen sich Katzen denn eigentlich? Die meisten Katzen mögen kein Wasser und so ist der Ausdruck „Katzenwäsche“ entstanden. Aber das bedeutet nicht, dass Katzen unreinlich wären. Das Gegenteil ist der Fall. Sie verbringen viel Zeit mit der Körperpflege und geben sich große Mühe dabei; sie verbiegen und verrenken sich, um möglichst jeden Körperteil mit ihrer Zunge und den Pfoten zu erreichen.

Davon können wir etwas lernen! Damit meine ich nicht, dass wir Stunden vor dem Spiegel verbringen sollten. Sondern es geht um unsere Seele, die sich bestimmt über eine Säuberungsaktion freut. Denn wir hören und sehen viel Böses, das wir in unser Inneres aufnehmen. Und viele schmutzige Gedanken gehen uns durch den Kopf. Wir haben es darum nötig, das vor Gott zu bekennen. Er vergibt uns gern und reinigt uns von aller Ungerechtigkeit.

[Aus dem Kalender „Kompass 2012“. Kompass ist ein Kalender für junge Leute. CSV-Verlag, Hückeswagen]