Wir haben hier also sieben Kennzeichen des Hauses Gottes:

  • Es ist der Ort, wo der Heilige Geist wohnt, und wo Seine Gegenwart bekannt ist.
  • Es ist der Ort, von dem das Evangelium ausgeht. Es ist das Haus Gottes, das vorstellt, wie Gott sich zu dieser armen Welt herabneigt.
  • Es ist aber nicht nur der Ort, wo der Heilige Geist wohnt, und von wo aus das Evangelium verkündigt, sondern es redet auch von Absonderung von der Welt.
  • Es ist der Ort, wo wir göttliches Licht bekommen.
  • Es ist der Ort christlicher Gemeinschaft.
  • Es ist der Ort, an dem Gemeinschaft durch das Brechen des Brotes ausgedrückt wird.
  • Es ist der Ort, an dem Gemeinschaft in den Gebeten gefunden wird.

Ich spreche aber nicht von Dingen, die heute nicht mehr möglich sind. Wir leben inmitten des Ruins, alles ist beschädigt, aber das Modell vom Haus Gottes haben wir noch, und wenn ich dieses Modell einmal erkannt habe, müssen zwei Dinge geschehen: erstens muss ich alles ablehnen, was nicht mit dem Modell übereinstimmt, und zweitens bin ich verantwortlich, in Übereinstimmung mit dem Modell zu leben.

Bevor ich schließe möchte ich noch eine Bemerkung machen. Da wir uns auf Pfingsten zurückbesonnen haben, muss ich eine Warnung aussprechen, weil heute viele von der Rückbesinnung auf Pfingsten sprechen, aber was die Leute damit meinen ist, dass sie etwas aus sich machen wollen, indem sie zu der äußerlichen Kraft von Pfingsten zurückkehren wollen; sie wollen zum Reden in Sprachen, zu Heilungen und Wundern zurückgelangen. Ich habe solche Gedanken nicht. Aber wenn ich auch nicht daran denke, zu der äußerlichen Kraft von Pfingsten zurückkehren zu wollen, so will ich doch versuchen, zu den göttlichen Grundsätzen von Pfingsten zurückzukehren, und ihr werdet sehen, dass alles, was ich euch heute vorgestellt habe, auch heute noch möglich ist. Der Heilige Geist ist immer noch da. Das Evangelium kann immer noch gepredigt werden. Es ist immer noch möglich, von der Welt abgesondert zu sein. Wir haben nach wie vor die Lehre der Apostel. Es ist immer noch möglich, Gemeinschaft zu üben, das Brot zu brechen und zu beten. Es gibt kein einziges Kennzeichen des Hauses Gottes, das ich euch vorgestellt habe, in dessen Kraft und unter dessen Segen man nicht auch heute noch leben könnte. Wir können also zu den göttlichen Grundsätzen von Pfingsten zurückkehren, zu der äußerlichen Kraft kehre ich jedoch nicht zurück.

Wir wollen uns nicht anmaßen etwas als Modell des Hauses wieder oder neu aufzubauen. Wir werden straucheln, wenn wir das tun. Das Einzige, was wir zu tun haben ist, in aller Einfalt in Übereinstimmung mit den Grundsätzen dieses Hauses zu leben, und, Geschwister, ich sage noch mal, ich kehre nicht wegen der äußerlichen Kraft zum Pfingsttag zurück.

Wenn ich Kraft haben will – und ich will Kraft haben – dann darf ich nicht zum Pfingsttag zurückkehren, sondern dann muss ich nach vorne zur Herrlichkeit schauen. Und, liebe Geschwister, es ist meine Freude, vorwärts zu schauen und die Macht zu sehen, die kommen wird. Ein Tag der Machtentfaltung wird kommen. Dann wird es Kraft und dann wird es Machtentfaltung geben, aber ihr müsst nach vorne schauen. Ich weiß, dass wir immer dazu neigen, zurückzublicken und zu sagen, dass die vergangenen Zeiten die besten gewesen seien. Manchmal wird gesagt, dass die Anfangstage der Brüder die Besten gewesen seien. Und ich zweifle nicht, dass jene gesagt hätten, wie wunderbar die Tage Wesleys und Whitefields gewesen seien. Und ich bin sicher, dass jene wiederum von den Tagen Samuel Rutherfords und der „Covenanters“ gesprochen hätten. Und wenn ihr in Aberdeen gelebt hättet und mit Samuel Rutherford in Berührung gekommen wärt, dann hätte er vielleicht gesagt: „Ach, wenn man doch hundert Jahre früher in den Tagen Luthers gelebt hätte!“ Und Luther würde zurückblicken zu den Tagen Augustinus, und der wiederum würde zurückblicken zu den Tagen der Apostel. Und so würden all zurückblicken und damit alle in die falsche Richtung blicken.

Es mag sein, dass wir in Tagen großen Verfalls leben und dass wir ein schwaches Volk sind. Aber die besten Tage kommen noch, sie liegen nicht hinter uns, sondern vor uns. Blicke vorwärts! Die Herrlichkeit des letzten Hauses wird größer sein als die des ersten. Trotz allen Niedergangs und Ruins und aller Schwachheit werden die besten Tage noch kommen, und in jener herrlichen Stadt – der heiligen Stadt, dem neuen Jerusalem – sehe ich die Herrlichkeit und Kraft und Machtentfaltung, und die Schwachheit und das Versagen werden für immer vorbei sein, denn das Erste ist vergangen, und ich sehe die Erfüllung der Ratschlüsse Gottes und nicht das Versagen des Menschen, sodass ich nur wiederholen kann: wenn wir Kraft haben wollen, müssen wir nach vorne schauen, und wenn wir die göttlichen Grundsätze erkennen wollen, die uns heute leiten sollen, müssen wir zurückschauen.

Möge der Herr uns ein tieferes  Bewusstsein von der Form des Hauses nach Seinen Gedanken geben, und möge sich diese Form aus der Schrift auf unsere Herzen und Gedanken übertragen, damit wir danach streben, in Übereinstimmung mit den Grundsätzen und der Form des Hauses Gottes leben!